Eine romantische Botschaft im Schnee: „Franzi, willst du mich heiraten“. So hatte ein zunächst Unbekannter seiner Freundin vor dem Schwarzwald-Baar-Klinikum am Montag einen Antrag gemacht. Auf einen Aufruf des SÜDKURIER vom Dienstag meldete sich Franziska Haage: „Ich freue mich, sagen zu können, dass ich die Franzi bin, um die es bei diesem Antrag geht.“

Die 27-Jährige stammt aus dem Zollernalbkreis – lebt aber bei ihrem Freund Kilian Honer in Spaichingen. Der steckt hinter dem Antrag. „Wir haben uns 2016 auf einem Fest kennengelernt. Er hat mich einfach angesprochen“, erzählt Franziska Haage.

Franziska Haage und ihr Verlobter Kilian Honer.
Franziska Haage und ihr Verlobter Kilian Honer. | Bild: Franziska Haage

Freund darf Franziska nicht besuchen

Da sie schwanger ist, kommt sie am 18. Januar zur Entbindung ins Schwarzwald-Baar-Klinikum. Der kleine Quirin Hermann Jakob kommt zwei Tage später zur Welt – rund einen Monat früher als geplant. Er muss auf die Kinderstation, Franziska Haage bleibt als Begleitung im Krankenhaus. „Ich habe mich Tag und Nacht um ihn gekümmert“, erzählt sie. Ihr Freund Kilian Honer darf sie wegen der Corona-Regeln am Klinikum nicht besuchen kommen.

Stattdessen telefonieren die beiden täglich. „Er hat mich ständig gefragt, wie das Wetter bei uns sei, ob der Schnee liegen bleibe“, erzählt Haage. Auch nach ihrem Ausblick aus dem Fenster habe er immer wieder gefragt. „Geahnt habe ich trotzdem nichts“, sagt Haage.

„Ich habe sofort ‚Ja‘ gesagt“

Am vergangenen Montag telefonieren die beiden wieder einmal: „Er sagte, ich soll aus dem Fenster schauen. Zuerst ist mir nur sein Auto gegenüber auf der anderen Seite aufgefallen. Ich dachte, es wäre ein Zufall und dass er nur wegen eines Termins in der Nähe ist.“

Dann sieht Franziska Haage die Botschaft im Schnee. „Ich habe am Telefon sofort Ja gesagt“, erzählt sie glücklich.

Der Antrag im Schnee hat eine Vorgeschichte

„Kilian hatte mich schon einmal so ganz nebenbei gefragt, ob ich ihn heiraten würde. Ich habe damals schon ja gesagt, wollte aber, dass er sich noch etwas Besseres einfallen lässt“, erzählt Franziska Haage.

Doch obwohl ihr Verlobter immer wieder für solche Überraschungen gut sei, habe sie nicht mit so etwas gerechnet. „Ich hatte ihm eigentlich gesagt, dass ich keinen öffentlichen Antrag möchte. Aber in dem Moment fand ich es trotzdem richtig schön, ich habe mich total gefreut“, sagt sie.

Freude über veröffentlichtes Foto

Am Tag danach folgt die nächste Überraschung: „Ein Freund von Kilian hat uns das im SÜDKURIER veröffentlichte Foto weitergeleitet und noch gesagt, was es für ein Zufall wäre, dass jemand mit dem gleichen Namen wie ich im Klinikum einen Antrag bekommen hat“, erzählt Franziska Haage lachend.

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Den beiden kommt dadurch eine Idee: „Eigentlich wollten wir unsere Verlobung geheim halten. Aber wir haben uns so über die Veröffentlichung des Fotos gefreut, dass wir den Artikel genutzt haben, um unseren Familien und Bekannten damit von der Verlobung zu erzählen.“

Dem Baby geht es gut

Dem kleinen Quirin Hermann Jakob geht es mittlerweile gut: „Kurz nach dem Antrag durften wir beide das Krankenhaus verlassen“, sagt Haage.