Besonders Fußgänger waren im Schwarzwald-Baar-Kreis am Mittwochmorgen gefährdet: Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hatte für den 15. Januar in weiten Teilen Baden-Württembergs vor Glatteis gewarnt – und so kam es dann auch.
Ein von Norden kommender Tiefausläufer hatte zum Start des Berufs- und Schulverkehrs am Mittwoch Nieselregen gebracht, der auf dem kalten Boden nach den eisigen vergangenen Tagen direkt gefror. Vor allem die Fußwege waren spiegelglatt und das hatte Folgen.
15 Verletzte im Klinikum
Aufgrund der glatten Fußwege wurden im Schwarzwald-Baar-Klinikum am Vormittag 15 Patienten mit typischen Sturzverletzungen behandelt. „Dazu zählen beispielsweise Prellungen sowie Sprung- oder Hüftgelenksfrakturen“, schreibt Pressesprecherin Sandra Adams auf Nachfrage.

Notruf steht in Donaueschingen kaum still
Besonders rutschig war der Vormittag in Donaueschingen. Seit etwa 7 Uhr liefen laut Tobias Hauschel, dem stellvertretenden Kreisgeschäftsführer beim Deutschen Roten Kreuz (DRK) Donaueschingen, konstant neue Notrufe ein. „Wir hatten heute Morgen schon einige Stürze von Fußgängern.“ Außerdem wurden die Sanitäter zu einem Autounfall gerufen.

Schwerere Verletzungen blieben über den Vormittag aus. Jedoch gab es laut Tobias Hauschel einige bei Stürzen übliche Knöchel- und Handgelenkbrüche sowie Kopfverletzungen. Daher mussten die Rettungskräfte auch immer wieder in das Schwarzwald-Baar-Klinikum nach Villingen-Schwenningen bringen.
Auf den Straßen bleibt es ruhig
Trotz der Glätte kam es nur zu einem Unfall im Schwarzwald-Baar-Kreis. Das berichtet Daniel Brill, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Konstanz. Auf der Kreisstraße K5705 zwischen Schwenningen und Öfingen sei eine Fahrerin aus eisglatter Fahrbahn in einer Kurve nach links von der Fahrbahn abgekommen.
Die Fahrerin habe sich dabei leicht verletzt. Grund für den Unfall war laut Polizeisprecher eine zu hohe Geschwindigkeit. „Wenn jemand von der Fahrbahn abkommt, weil es zu glatt ist, kann man davon ausgehen, dass die Person zu schnell gefahren ist“, sagt Daniel Brill.
Winterdienst schon am frühen Morgen unterwegs
Kontrolliert hatten die Technischen Dienste Donaueschingens Straßen bereits seit 4 Uhr morgens. Im Einsatz befanden sich laut Stadtsprecherin Beatrix Grüninger drei Streufahrzeuge in der Kernstadt, Wolterdingen und Grüningen. Glatteis bildete sich demnach schließlich gegen 7 Uhr in Teilen der Stadt durch den einsetzenden Sprühregen.
Auf den Fußwegen hatte die Stadt schon vorsorglich Splitt gestreut und lege bei Bedarf nach, sagt die Stadtsprecherin. „Für solche wie heute anfälligen Witterungsgegebenheiten ist dann kein spezieller zusätzlicher Winterdienst notwendig“, so Grüninger.
Zum Mittwochmittag sei das Gröbste dann laut Grüninger wieder überstanden gewesen, „wobei klar angemerkt werden muss, dass wir in Donaueschingen weitab von den massiven Glätteverhältnissen anderer bundesweiter Gebiete wie in Sachsen verschont geblieben sind“.

Vier Stunden Einsatz für Technische Betriebe VS
Etwas früher als in der Quellstadt kam das Eis in Pfaffenweiler. Dort setzte der Regen ab ab 6.30 Uhr ein, in Villingen-Schwenningen kamen die Niederschläge ab 6.45 Uhr und führten zu Glatteis. Dies war Anlass für den Einsatzleiter, den Winterdienst auszurufen, schildert die Pressesprecherin der Stadt VS, Madlen Falke, auf SÜDKURIER-Nachfrage. Seit 6.30 Uhr war der Winterdienst der Technischen Dienste Villingen-Schwenningen im Einsatz, um die Straßen zu streuen.

Neun Fahrzeuge der Technischen Betriebe sowie acht Fremdfirmen mit eigenen Fahrzeugen streuten die Straßen und Wege, so die Pressesprecherin. Zusätzlich waren noch zwei Handkolonnen der Technischen Betriebe mit jeweils zwei Mitarbeitern im Einsatz. Bis 10.45 Uhr dauerte es dann, bis alle Straßen und Wege gestreut waren.
Weil die Wetterprognose und Glatteisgefahr für den Bodenseekreis und Oberschwaben, nicht aber für den Schwarzwald-Baar-Kreis prognostiziert worden waren, begann der Winterdienst in den frühen Morgenstunden mit dem Streuen. „Vorbeugendes Streuen ist grundsätzlich möglich, erfordert allerdings genaue, konkrete und zuverlässige Wetterprognosen und nicht immer sind diese zutreffend“, sagt Madlen Falke.
Glätte auch am Donnerstag möglich
Rutschig könnte es im Berufsverkehr auch am Donnerstag, 16. Januar, wieder werden. Der DWD warnt zwischen Mittwoch, 18 Uhr und Donnerstag, 10 Uhr erneut vor Glätte im Schwarzwald-Baar-Kreis.