Ein Großbrand erschütterte am frühen Dienstagmorgen Fischbach. Ein Haus ist komplett ausgebrannt, eine fünfköpfige Familie wurde obdachlos. Unterdessen ist in Fischbach eine Welle der Hilfsbereitschaft angelaufen: Noch heute, 13. Februar, startet die Sammlung von Kleiderspenden. Auch eine Ersatzwohnung ist bereits gefunden.

Falsche Adresse wird zum Verhängnis

Gegen 5.30 Uhr wurde über Notruf zunächst ein Küchenbrand gemeldet, der sich schnell zu einem Vollbrand entwickelt hat. Da bei der Küchenbrand-Alarmierung in der ersten Aufregung und im Schock versehentlich zunächst eine andere Brandadresse im Vogelsang statt auf dem Schulberg gemeldet wurde, landeten die Wehrmitglieder zunächst an der falschen Adresse.

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Sie konnten den eigentlichen Brandort erst orten, als das Feuer im Brandgebäude durchbrach. Das betroffene frühere landwirtschaftliche Anwesen auf dem Schulberg war nicht mehr zu retten.

Als tragisches und schreckliches Ereignis blieb Ortsvorsteher Thomas Bantle bei seinem Rückblick auf das Jahr 2024 vor allem der ...
Als tragisches und schreckliches Ereignis blieb Ortsvorsteher Thomas Bantle bei seinem Rückblick auf das Jahr 2024 vor allem der Großbrand auf dem Fischbacher Schulberg in Erinnerung. Aktuell tut sich dort zu einem Wiederaufbau noch nichts. Archivbild: Albert Bantle

Die dort wohnende fünfköpfige Familie konnte sich ersten Erkenntnissen zufolge noch selbst ins Freie retten. Die Rettungskräften gingen während den noch laufenden Löscharbeiten davon aus, dass sich niemand mehr im Gebäude befindet.

Eine fünfköpfige Familie hat ihr Zuhause verloren.
Eine fünfköpfige Familie hat ihr Zuhause verloren. | Bild: Albert Bantle

Die Rettungskräfte waren mit einem Großaufgebot vor Ort. Dazu gehörten die Gesamtfeuerwehr Niedereschach, die Feuerwehrwehr Dauchingen, die Feuerwehr Rottweil mit der Drehleiter, Polizei, Kreisbrandmeister Florian Vetter, mehrere Rotkreuzfahrzeuge, das Rote Kreuz Niedereschach und Fischbach, ein Notfallseelsorger, Bürgermeister Martin Ragg, Ortsvorsteher Peter Engesser, Ortsbaumeister Hartmut Stern, Wassermeister Reiner Schütz sowie die Stadtwerke Rottweil und Villingen.

Nichts mehr zu retten gibt es bei dem Großbrand in Fischbach
Nichts mehr zu retten gibt es bei dem Großbrand in Fischbach | Bild: Albert Bantle

Mit großem Einsatz verhinderten die Wehrmitglieder unter der Einsatzleitung von Gesamtkommandant Dierk Momper, dass weitere Gebäude in unmittelbarer Nachbarschaft zu Schaden kamen. Zudem flogen Funkenteile vom Schulberg weit über die Ortsmitte hinaus auf die dort befindlichen Hausdächer.

Alarm auf dem Handy: In der App Nina warnen die Behörden die Bevölkerung am Dienstagmorgen vor giftigen Brandgasen.
Alarm auf dem Handy: In der App Nina warnen die Behörden die Bevölkerung am Dienstagmorgen vor giftigen Brandgasen. | Bild: Andreas Block (Screenshot)

Noch keine Infos über Schadenshöhe

Mit Blick auf die Stromleitungen und den in dem Gebäude vorhandenen Gasanschluss waren auch die Mitarbeiter der Stadtwerke Rottweil und Villingen gefordert. Über die Höhe des Schadens lassen sich noch keine genauen Angaben machen, doch klar ist schon jetzt, dass durch den Brand ein Totalschaden entstanden ist.

Das Haus wird ein Raub der Flammen.
Das Haus wird ein Raub der Flammen. | Bild: Albert Bantle

Bürgermeister Martin Ragg zeigte sich erschüttert. Die ganze Dorfgemeinschaft steht zusammen, um der betroffenen Familie zu helfen. Seitens der Gemeinde sei bereits eine Wohnung für die Familie gefunden worden, die aktuell möbliert wird und in die die Familie heute am heutigen Dienstag einziehen kann.

Die Familie befindet sich derzeit in der Wohnung einer Fischbacher Familie und kann dort bleiben, bis die Notwohnung eingerichtet ist. Ein Notfallseelsorger betreut die Familie. Auch Bürgermeister Martin Ragg hat bereits mit der Familie gesprochen und ihr jede notwendige Unterstützung zugesagt. Seitens der Gemeinde wurde ein Spendenkonto eingerichtet. Auch der leitende Pfarrer der Seelsorgeeinheit an der Eschach, Frederik Reith, hat die Hilfe der Kirchengemeinde angeboten.

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Groß ist die Erleichterung bei allen Menschen darüber, dass bei dem Großbrand weder Mitglieder der betroffenen Familie noch der Rettungskräfte zu Schaden gekommen sind. Sicher ist man sich bei der Feuerwehr auch darüber, dass der Großbrand selbst dann nicht zu verhindern gewesen wäre, wenn bei der Alarmierung durch einen der betroffenen Bewohner gleich die richtige Adresse genannt worden wäre.

Nichts mehr zu retten gibt es bei dem Großbrand in Fischbach.
Nichts mehr zu retten gibt es bei dem Großbrand in Fischbach. | Bild: Albert Bantle

Am Tag danach offenbart sich das ganze Ausmaß der Zerstörung: Es ist nicht mehr viel übriggeblieben von dem ehemaligen landwirtschaftlichen Anwesen auf dem Fischbacher Schulberg, das jedoch nur noch für Wohnzwecke genutzt wurde.

Riesige rauchende Trümmerhaufen liegen auf dem Gelände und zeugen von der Katastrophe.
Riesige rauchende Trümmerhaufen liegen auf dem Gelände und zeugen von der Katastrophe. | Bild: Albert Bantle

Den ganzen Tag über waren Mitglieder der Feuerwehr Niedereschach damit beschäftigt, letzte Brandnester abzulöschen. Mit einem Bagger wurden die großen Trümmerhaufen auseinandergeschoben, um die Glutnester besser zu erreichen. Dabei kam auch ein verbrannter Traktor zum Vorschein. Es waren rund 70 Feuerwehrmitglieder an dem Großeinsatz beteiligt.

Mit einem Bagger werden die großen Trümmerhaufen beiseite geräumt.
Mit einem Bagger werden die großen Trümmerhaufen beiseite geräumt. | Bild: Albert Bantle