Es ist ein trauriges Bild am Samstagmorgen, 10. Februar, gegen 6.30 Uhr neben der Ruhe-Christi-Kirche in Rottweil: Ein völlig demolierter Streifenwagen steht im Licht der Feuerwehr-Scheinwerfer, die Front ist seitlich aufgerissen, ein Rad steht schief ab, der Reifen hat sich gelöst.
Das Wrack zeugt von einem heftigen Aufprall auf die Kirchenmauer, die offenbar nicht schwer beschädigt ist. Was ist passiert?
Laut Polizei war der Streifenwagenbesatzung in der Hochbrücktorstraße ein Kleinwagen mit Tuttlinger Kennzeichen aufgefallen. Sie wollten dessen Fahrer einer Kontrolle unterziehen.
Doch der unbekannte Fahrer wollte offenbar lieber nicht kontrolliert werden. Er sei erst auf die Bahnhofstraße gefahren und dann auf die Ruhe-Christi-Straße abgebogen.
Die Polizisten klemmten sich dahinter, gaben dem Fahrer mittels Blaulicht und dem roten Display „Stopp Polizei“ Anhaltezeichen, heißt es im Bericht.
Fliehender Autofahrer unbeeindruckt
Der habe nicht reagiert, die Beamten hätten noch weitere Signalgeber dazugeschaltet, doch das habe den Autofahrer nicht beeindruckt.
„Er fuhr über einen Fußweg entlang der Ruhe-Christi-Kirche in Richtung Königstraße weiter und entzog sich der Verkehrskontrolle“, so die Polizei.
Die hinterher fahrende Polizeiwagen hatte dagegen plötzlich ein ernstes Problem: Er kam von der Straße ab und prallte in einer Engstelle mit der dortigen Kirchenmauer zusammen. Der Kleinwagen fuhr auf und davon.
„Der 26-jährige Fahrer des Streifenwagens und seine 23-jährige Streifenpartnerin verletzten sich hierbei nicht unerheblich und mussten mit Rettungswagen zur medizinischen Behandlung in eine Klinik gebracht werden“, berichtet das Polizeipräsidium Konstanz.
Wrack hat nur noch Schrottwert
Das Polizei-Auto hat nur noch Schrottwert: „An dem Streifenwagen entstand wirtschaftlicher Totalschaden in Höhe von rund 35.000 Euro“, so die Polizei. Auch an der Kirchenmauer sei Sachschaden entstanden. Die Schadenshöhe könne aktuell noch nicht beziffert werden.
Die Feuerwehr Rottweil war mit fünf Fahrzeugen und 26 Mann im Einsatz, um unter anderem das Wrack herauszuziehen, damit der Abschlepper seine Arbeit besser erledigen konnte.
Nach ihm fahndet die Polizei
Der geflohene Fahrer des dunklen Kleinwagens mit Tuttlinger Kennzeichen (die Polizei vermutet einen Renault) ist allerdings nicht aus dem Schneider. Nach ihm fahndet jetzt die Polizei, wenn auch bislang erfolglos. Die Beschreibung: 20-25 Jahre, kurze blonde Haare und Trainingsjacke. Zeugen erreichen die Polizei unter Telefon 0741 4770.
