Wer etwas für den guten Zweck gibt, möchte gern sicher sein, dass seine Spende tatsächlich ankommt. So auch der Bad Dürrheimer Christian Straub. Doch dabei erlebte er nun eine böse Überraschung.
Kleine Beträge sollen Großes schaffen
Doch von Beginn an. Christian Straub ist treuer Kunde in der Kaufland-Filiale in Bad Dürrheim. Regelmäßig erledigt er dort seinen Wocheneinkauf – und wenn dabei an der Kasse ein ungerader Zahlbetrag herauskommt, dann rundet der Kurstädter als Spende stets ein wenig auf. 31,70 Euro etwa statt 31,62 Euro, 45,50 Euro statt 45,42 Euro, in dieser Art.
„Jeder Cent zählt! Für deine Region“, heißt die Aktion, bei der Kunden neben dem Aufrunden an der Kasse auch ihre Pfandbons aus den Rücknahmeautomaten spenden können. Die Idee dahinter ist, dass schon kleine Beträge Großes bewirken können.
So weit, so gut. Als Christian Straub jüngst beim Einkauf wieder einmal aufgerundet hatte, überlegt er sich, wieviel bei der Cent-Sammlung eigentlich zusammen kommt. Wohin eigentlich die Beträge fließen und wer davon am Ende etwas hat.
Kein Problem, denkt er, und fragt kurzerhand im Einkaufsmarkt nach. Und bekommt eine Reaktion, mit der er nie gerechnet hätte.
Keine Auskunft auf Nachfrage
Denn dort, so erzählt es Straub, habe man auf sein Anfrage hin zwar noch kurz telefoniert, um an anderer Stelle nachzufragen. Danach habe man ihm jedoch kurz angebunden beschieden, das gehe ihn gar nichts an. Und sowieso: Er müsse ja nicht mehr spenden, wenn ihm das nicht gefalle, sei nachgeschoben worden.
Konsterniert verlässt Christian Straub die Kaufland-Filiale. Doch er lässt nicht locker, kontaktiert per Mail die Zentrale des Konzerns mit seinem Anliegen und einer Schilderung des wenig schönen Erlebnisses.
Die Antwort kommt postwendend: Eine freundliche Entschuldigung, der Hinweis, dass die Mitarbeiter bald geschult werden sollen – aber keine Antwort auf seine Fragen nach dem Verbleib der Spenden.
Das kam zusammen und dorthin fließt das Geld
Ja, aber wo gehen sie denn nun wirklich hin, die Centbeträge, die die Kaufland-Kunden an der Kasse spenden? Auf die Nachfrage des SÜDKURIER kommt schon am nächsten Morgen eine Antwort-Mail.
„In Bad Dürrheim kommt der Erlös der Pfandbon- und Aufrunden-Spenden dem Förderverein Katharinenhöhe zugute“, schreibt Kaufland-Pressesprecherin Alissa Götzinger.
Exakt 2256,43 Euro seien bislang zusammengekommen. „In allen unseren Filialen, so auch in Bad Dürrheim, wird der Spendenempfänger neben dem Pfandautomaten kommuniziert“, betont Götzinger weiter.
Andere Läden, andere Reaktionen
Christian Straub indessen weiß nicht, ob er bei Kaufland nochmals seinen Zahlbetrag aufrunden will.
Eine ganz andere Reaktion hat er übrigens vor wenigen Tagen im nahegelegenen Cap-Markt erlebt: Als er dort einen übrigen Cent in ein Spenden-Schweinchen warf, bekam er sofort die Information, dass das Geld für ein Wohnheim für behinderte Menschen bestimmt sei.