Die Wähler haben gesprochen. Das Wahlergebnis liegt vor. In unserem Wahlkreis entspricht es weitgehend dem Bundestrend: Die Parteien der Ampelkoalition wurden abgestraft, vor allem die FDP und die SPD. Die Grünen als Klimaschutzpartei konnten ihre Verluste indes im Rahmen halten. Insgesamt: Ein enormer Rechtsruck ist durch Deutschland gegangen.
Das Erstarken der AfD
Das Thema, das alle Parteien beschäftigt und zum Teil erschüttert, ist das Erstarken der AfD. Im hiesigen Wahlkreis schneiden die Rechtspopulisten mit 24,4 Prozent noch besser ab als auf Bundesebene. In einigen Orten sitzen sie den Christdemokraten, der traditionellen konservativen Stammkraft im Schwarzwald und auf der Baar, hart im Nacken.
28,6 Prozent AfD in Blumberg
In Donaueschingen, der Heimat des CDU-Bundestagsabgeordneten Thorsten Frei, kommen sie auf 25,2 Prozent der Zweitstimmen, in Villingen-Schwenningen auf 26,4, in Blumberg gar auf 28,6 Prozent. Mehr noch: Im Nachbarwahlkreis Rottweil-Tuttlingen erzielt die AfD das beste Erststimmenergebnis in Westdeutschland mit 27,5 Prozent.
Es sind vielerorts auch städtische Bereiche, in denen die AfD ihren größten Zulauf bekommt. Beispiel: In fast sämtlichen Urnenwahlbezirken in Schwenningen sind Rechtspopulisten stärkste Kraft. Van Ryt liegt dort vor Thorsten Frei.
Viele Ängste und Verdruss
Dieser enorme Rechtsrutsch muss die Parteien der politischen Mitte hochgradig alarmieren. Sie sind jetzt gefordert, Lösungen zu finden auf die Sorgen und Nöte vieler Bürger. Im wohlhabenden Baden-Württemberg grassiert die Angst vor wirtschaftlichem Niedergang, Verlust von Arbeitsplätzen, Überfremdung, Krieg, Rentenlücke, Inflation, Wohnungsnot und steigenden Mieten.
Die nächste Regierung unter Friedrich Merz ist damit zum Erfolg verdammt. Wenn sie nicht erfolgreich ist, haben wir wahrscheinlich nach den nächsten Wahlen eine andere Republik.
Die Last der Verantwortung
Einer der engsten Vertrauten des künftigen Kanzlers ist Thorsten Frei. Der CDU-Mann, der einmal mehr das Direktmandat im Schwarzwald-Baar-Kreis holt, wird absehbar in einer Spitzenposition der neuen Regierung auftauchen.
Frei war die Last dieser Verantwortung bereits am Wahlabend anzumerken. Es geht um sehr viel. Auch im Schwarzwald-Baar-Kreis.