Waldbeeren, Pilze und Kräuter – wer sich auskennt, verlässt den Wald zuweilen mit einem vollen Korb voller Schätze. Aktuell hat der Bärlauch noch Saison. Doch was kommt danach? Und wie viel darf davon gesammelt werden? Eine Übersicht.
Bärlauch, Weidekätzchen und Holunderblüten im Frühjahr
„Momentan hat noch nichts Saison außer dem Bärlauch“, erklärt Martina Kleiser vom Landratsamt Schwarzwald-Baar. „Die Bäume sind noch kahl und es dauert sicher noch bis Ende April oder Anfang Mai, bis etwas blüht, das auch gesammelt werden kann.“ Als Beispiel nennt sie den Holunder.
Die Weidekätzchen seien Anfang April größtenteils schon dabei, zu verblühen. „Vielleicht gibt es noch schattige Flecken, wo diese noch nicht verblüht sind. Weidenkätzchen dürfen aber nicht einfach abgeschnitten werden, es sei denn, man ist der Waldeigentümer“, erklärt Martina Kleiser.
Waldbeeren gibt es erst im Sommer
Gleichzeitig zum Holunder gibt es auch von Mai bis Juni Walderdbeeren, erklärt Katharina Baudis, Regionalgeschäftsführerin des BUND Schwarzwald-Baar-Heuberg. Heidelbeeren haben von Juni bis September Saison. Ab Juli findet man auch Waldhimbeeren, ebenfalls bis September. Und zuletzt haben Brombeeren von August bis September Saison.

Im Herbst Pilze und Haselnüsse sammeln
Ab Juli können schon die ersten Pfifferlinge und Steinpilze gesammelt werden. Beide bis in den Oktober. Etwas später sind Haselnüsse dran, nämlich von September bis Oktober. Zuletzt blühen die Schlehen im November und Dezember.
„Die Saison einer Pflanze kann sich klimatisch bedingt immer etwas verschieben, dieses Jahr eher nach vorne. Trockenheit kann zu kümmerlichen Früchten führen. Pilze brauchen Feuchtigkeit“, erklärt Katharina Baudis. In trockenen Jahren gebe es nur sehr wenige Pilze.
Jedoch sollte man sich beim Sammeln immer sicher sein, um welche Pflanze es sich handelt. „Bei Pilzen sollte man sich schon auskennen, um die sicher zu bestimmen“, so Katharina Baudis.
Wo überall gesammelt werden darf
Wie auch beim Bärlauch ist das Sammeln in Schutzgebieten, beispielsweise in Naturschutzgebieten, Nationalparken oder Bannwäldern nicht erlaubt.
„Ansonsten darf man überall im Wald sammeln“, so Martina Kleiser. „Man sollte sich aber dessen bewusst sein, dass der Wald jemandem gehört und darauf achten, dass man sich entsprechend respektvoll verhält und sich auch an die Regeln hält.“
Verwechslungsgefahr und Fuchsbandwurm
Beim Sammeln im Wald ist auch Vorsicht geboten. Zum Teil droht bei Kräutern Verwechslungsgefahr. Der Bärlauch sieht etwa dem giftigen Maiglöckchen und Herbstzeitlose ähnlich.
Auch eine Infektion mit dem Fuchsbandwurm ist möglich. Diesen müsse man ernst nehmen, sagt Martina Kleiser dazu. „Allerdings muss man es auch in Relation setzen: Ein gesundes Immunsystem wird mit dem Parasiten fertig.“ Daher komme es nur in sehr wenigen Fällen zu problematischen Erkrankungen.
Vorsicht auch in heimischen Gärten
Der Fuchsbandwurm komme nicht nur im Wald vor. Auch in heimischen Gemüsegärten findet man den Parasiten. „Er wird nicht nur durch den Fuchs, sondern auch durch andere Tierarten übertragen, wie zum Beispiel die Katze oder den Hund“, erklärt Martina Kleiser.
Bislang gibt es laut Katharina Baudis keine eindeutigen Hinweise, dass das Sammeln und Essen von Beeren oder Pilzen die Infektionsgefahr erhöht. Wildfrüchte oder Kräuter sollten in jedem Fall vor dem Verzehr gewaschen oder sogar gekocht werden.