Die MB Bäuerle GmbH mit Sitz in St. Georgen im Schwarzwald droht die Zahlungsunfähigkeit. Deshalb hat das Unternehmen beim Amtsgericht Villingen-Schwenningen Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung gestellt. Dies teilt das MB Bäuerle jetzt in einer Presseerklärung mit.
„Schwache Auftragslage“
Auslöser für die Insolvenzantragsstellung war nach Feststellung von Geschäftsführerin Stefanie Glunk „ein schwacher Auftragseingang in den letzten Monaten“. Dieser resultiere zum einen aus den allgemeinen Veränderungen in der gesamten Druckbranche, der damit verbundenen Marktkonzentration und andererseits aus der Investitionszurückhaltung vor der Weltmesse Drupa, die Ende Mai nach acht Jahren Pause in Düsseldorf stattfand.
Der Geschäftsbetrieb von MB Bäuerle, so erklärt die Geschäftsführerin, laufe während des Verfahrens uneingeschränkt weiter. Die Geschäftsführung von MB Bäuerle um Stefanie Glunk und Herbert Herrmann bleibe während des Sanierungsverfahrens im Amt und weiterhin handlungs- sowie weisungsbefugt.
Unterstützt werde die Geschäftsleitung durch den Anwalt Steffen Hattler von der Anwaltskanzlei Hirt + Teufel mit Sitz in Rottweil, der als Generalbevollmächtigter fungiert.
GUK-Gruppe nicht betroffen
Seit einigen Jahren gehört MB Bäuerlie zur GUK-Gruppe in Wellendingen bei Rottweil. Das Sanierungsverfahren, so unterstreicht die Bäuerle-Geschäftsführung, habe aber keine direkte Auswirkung auf die GUK-Falzmaschinen GmbH & Co. KG aus der GUK-Gruppe. Die sei, so wörtlich, „ausdrücklich nicht von der Insolvenz betroffen“.
Die Lichter gehen nicht aus
„Die Lichter bleiben an“, waren die einleitenden Worte von Geschäftsführerin Stefanie Glunk bei der Mitarbeiterversammlung am vergangenen Freitag. Sie stehen gleichzeitig auch für die von ihr skizzierte Zielsetzung der anstehenden Sanierungsphase der MB Bäuerle und darüber hinaus.

Das Unternehmen soll im Sanierungsverfahren den Geschäftsbetrieb erhaltend, zukunftsfähig aufgestellt und restrukturiert werden, lautet die Marschroute der Geschäftsleitung.
Positiv wurde von Geschäftsführer Herbert Herrmann über die gute Resonanz der Besucher der Drupa-Messe berichtet. Besonders erfreulich und Zuversicht stiftend sei das große Interesse an der weltersten, automatisierten Zehn-Taschen Falzmaschine für Pharmaanwendungen, die als Gemeinschaftsprojekt zwischen MB Bäuerle und GUK-Falzmaschinen in Wellendingen präsentiert wurde.

Thorsten Schleich wacht über die Insolvenz
Das Amtsgericht Villingen-Schwenningen hat Rechtsanwalt Thorsten Schleich von der Kanzlei Schleich & Partner mbB Rechtsanwälte aus Villingen-Schwenningen zum vorläufigen Sachwalter bestellt.
Aufgabe des vorläufigen Sachwalters – nicht Insolvenzverwalters – ist die Überwachung der Einhaltung der insolvenzrechtlichen Rahmenbedingungen. Das Ziel davon ist es, bei einem Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung die Interessen der Gläubiger bestmöglich zu wahren.