Der Schwarzwald-Baar-Kreis ist auf der Suche nach Lösungen zur Unterbringung von geflüchteten Menschen. Denn: Ende 2023 fallen zwei Unterkünfte, die nach dem Kriegsausbruch in der Ukraine für Geflüchtete angemietet wurden, offenbar weg. Im Detail handelt es sich um Plätze, die damals kurzfristig in den ehemaligen Mediclin-Pflegeheimen in Donaueschingen (145 Plätze) und in Königsfeld (120 Plätze) geschaffen wurden.

Der Landkreis plant aktuell damit, dass diese beiden Gebäude bis Oktober geräumt sein müssen. Mediclin-Sprecherin Silvia Schilling bestätigt diese grobe Angabe mit konkreten Werten: „Das Gebäude in Königsfeld ist bis 30. September 2023 an den Landkreis vermietet, das Gebäude in Donaueschingen bis 31. Dezember 2023.“

Landratsamt-Sprecherin Kristina Diffring ergänzt, dass die Verträge mit Mediclin nur befristet waren, mit einer einmalige Verlängerungsoption im Ausgangsvertrag. „Die wir auch gezogen hatten“, so Diffring weiter.

Im März 2022 packen zahlreiche ehrenamtliche Helfer mit an, um in dem Mediclin-Gebäude Platz und Wohnraum für 145 geflüchtete Menschen ...
Im März 2022 packen zahlreiche ehrenamtliche Helfer mit an, um in dem Mediclin-Gebäude Platz und Wohnraum für 145 geflüchtete Menschen aus der Ukraine zu schaffen. | Bild: Landratsamt Schwarzwald-Baar-Kreis

Weitere Nutzung noch nicht ausgeschlossen

Zu den genannten Terminen läuft der Vertrag nun aus. Wie es dort weitergeht, scheint derweil noch nicht ganz klar zu sein. „Die ursprünglichen Verträge mit dem Landkreis wurden bereits einmal verlängert. Jetzt prüfen wir verschiedene Möglichkeiten für die weitere Nutzung“, teilt Mediclin-Sprecherin Silvia Schilling dazu mit.

Wie eine Nachnutzung aussehen könnte, lässt die Sprecherin allerdings noch offen. „Das steht aktuell noch nicht fest.“ In den kommenden Wochen sollen dazu interne Gespräche im Unternehmen stattfinden, so Schillinge weiter. „Dazu gehören Möglichkeiten der Eigennutzung, aber auch eine weitere Vermietung an den Landkreis ist vorstellbar.“

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Davon ist dem Landkreis jedoch noch nichts bekannt. „Mediclin hatte uns eine weitere Verlängerung aufgrund einer angedachten Eigennutzung nicht gestattet. Dies ist unser letzter Stand, mehr ist uns derzeit nicht bekannt“, erklärt Kristina Diffring seitens der Behörde.

Klausel schränkt Nutzung ein

Die Verträge seien lediglich zur Unterbringung von ukrainischen Geflüchteten ausgelegt gewesen, ergänzt sie. Da die Flüchtlingszahlen aus der Ukraine aber mittlerweile rückläufig seien, würde der Landkreis einer weiteren Verlängerung lediglich bei einer Öffnung des Personenkreises umsetzen, so Diffring, „falls Mediclin überraschenderweise nun doch noch Interesse an einer weiteren Vermietung hätte.“

Wie es scheint, ist in dieser Sache noch nicht das letzte Wort gesprochen und es bleibt abzuwarten, was die internen Beratungen bei Mediclin ergeben werden.

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