Schon die Kleinsten hat die Kunde erreicht: Kardinal Robert Francis Prevost ist am Donnerstag, 8. Mai, zum Papst gewählt worden. „Ich hatte am Sonntag eine Erstkommunionfeier in Leipferdingen. Auffallend war, dass auch schon die Kinder sehr gut Bescheid wissen und über den neuen Papst sprechen“, erzählt Pfarrer Adolf Buhl aus Geisingen. Prevost hat sich den Namen Leo gegeben.
Leo macht sympathischen und guten Eindruck
Dabei stieg schnell weißer Rauch über dem Vatikan auf, was Erich Loks wunderte: „Ich war überrascht, wie schnell sich die wahlberechtigten Kardinäle im Konklave auf den neuen Papst geeinigt haben“, sagt der Donaueschinger Pfarrer. Prevost sei ihm bisher unbekannt gewesen. Dennoch: „Als ich seinen ersten Auftritt als neuen Papst im Fernsehen sah, hat er auf mich einen sehr sympathischen und guten Eindruck gemacht.“

Dass er innerlich merklich bewegt gewesen sei, habe den US-Amerikaner für Loks menschlich nahbar gemacht. Guido Palazzari, Pfarrer der altkatholischen Kirchengemeinde in Blumberg, hat ebenfalls einen authentischen Eindruck des Heiligen Vaters: „Er war 30 Jahre in der Mission in Peru tätig, sozusagen unten an der Basis. Das stimmt mich hoffnungsvoll für sein ganzes Wirken.“
Auch Pfarrer Karlheinz Brandl aus Blumberg hebt das positiv hervor: „Es ist wichtig, den Glauben in die Welt zu tragen. Und da bin ich bei ihm guten Mutes.“
Junger Papst darf Fehler machen
Mit 69 Jahren ist Papst Leo XIV. geradezu jugendlich für das Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche. Daher räumt Buhl ihm Zeit ein: „Er ist noch jung und darf auch in diesem Amt dazulernen.“ Auch Loks sieht das so: „Warten wir zunächst ab. Der neue Papst muss sich in diesem schweren und für ihn neuen Amt erst einmal zurechtfinden.“

Die Namenswahl lässt den Eschinger besonders hoffen: „Er möchte wie der vorige Träger des Namens auf die brennenden Probleme der Zeit schauen und für alle Menschen Würde und Gerechtigkeit einfordern.“
Dabei habe er besonders die Armen und Schutzlosen im Blick. Das gebe Menschen weltweit Ermutigung, die sich Wahrnehmung und Hilfe durch das Oberhaupt erhoffen, bestätigt auch die evangelische Pfarrerin Dagmar Kreider aus Donaueschingen.
Prevost unterstreicht: „Nie wieder Krieg“
„Papst Leo hat in seinen ersten Amtstagen schon einige Zeichen gesetzt und Botschaften in die Welt gesandt“, sagt Kreider. Kurz nach seiner Wahl hatte der Pontifex Maximus zu Frieden aufgerufen. Die ausdrückliche Botschaft „Nie wieder Krieg“ könne für alle Menschen unabhängig von der Zugehörigkeit zur katholischen Kirche große Bedeutung haben und den Willen zum Frieden stärken, hofft die Eschingerin.

Damit wandelt er auch auf den Spuren seines Vorgängers Papst Franziskus, was Kreider begrüßt: „Ich hoffe, dass er den Gedanken einer offenen Kirche, die bei den Menschen ist und zuhören kann, weiterführt und weiterentwickelt.“ Gleiches erwartet auch Adolf Buhl aus Geisingen: „Er geht sicher in der guten Spur, die sein Vorgänger Franziskus gelegt hat.“

Nachdem sich Franziskus bereits für eine stärkere Zusammenarbeit mit anderen Konfessionen eingesetzt hat, fordert die evangelische Pfarrerin aus Donaueschingen deren Fortsetzung und sogar ein Mehr an Miteinander. „Und vielleicht kann die Ausrichtung des Papstes auf Maria auch Impulse in die evangelischen Kirchen geben, mit Maria und den weiblichen Aspekten des Glaubens in Bewegungen zu kommen.“

Es gehe bei der Papstwahl nicht nur darum, einen guten Nachfolger zu wählen, erklärt Pfarrer Buhl, sondern einen Nachfolger des Heiligen Petrus, dem Bischof von Rom. „Jeder Papst ist einmalig, unwiederholbar, einzigartig, wie es jeder Mensch ist, mit allen Fehlern und Schwächen.“
Gerade diese Vielfalt sei ein Segen. „Möge es Papst Leo gelingen, immer mehr ein Wir aus unserer Kirche und der ganzen Menschheit zu formen.“
Papst soll zur Klarheit der Kirche beitragen
Pfarrer Norbert Nutsugan aus Hüfingen freut sich ebenfalls auf den neuen Papst und hofft, „dass der neue Papst für Frieden in der Welt und zur Klarheit in der Kirche beitragen wird“.

Guido Palazzari hat zum Abschluss noch ein Zitat von Leo parat:
„Eine unverzichtbare Anforderung für uns alle, für alle, die in der Kirche ein Leitungsamt ausüben: Zu verschwinden, damit Christus bleibt. Sich kleinzumachen, damit er erkannt und verherrlicht wird. Sich ganz und gar dafür einzusetzen, dass niemandem die Möglichkeit fehlt, ihn zu erkennen und zu lieben.“Papst Leo XIV.
Das spricht nach Meinung des Pfarrers der altkatholischen Kirchengemeinde in Blumberg nach für sich selbst.