Wie die Stadtverwaltung Rottweil am Donnerstag mitteilt, ist es in Zusammenarbeit zwischen der Stadt Rottweil, der Polizei und der Narrenzunft Rottweil gelungen, ein Konzept zu entwickeln, das das Feiern der Fastnacht in Rottweil möglich macht.
Sowohl am Fasnetmontag als auch -dienstag sollen mit Abstand jeweils maximal 1000 Narren in einen von Kontrollpunkten abgesperrten Raum einziehen. Ein großer Narrensprung mit 4500 Narren, wie es die Rottweiler sonst gewohnt sind, werde es allerdings nicht geben. Die Fasnet in Rottweil sieht damit etwas anders als gewohnt aus. Auch der beliebte Umzug am Dienstagmittag sowie die Proklamation und der Kinderumzug am Sonntag fallen aus.
Angebot für Kinder
Damit der Narrennachwuchs aber nicht den Kontakt zur Narrenzunft verliert, sollen die Kleinen am Fasnetssamstag einen Berliner und am Sonntag eine Wurst von der Narrenzunft auf dem Platz zwischen Café Schädle und Apostelbrunnen geschenkt bekommen.
Mit Larve keine Maskenpflicht
Als Veranstaltungsraum für die Narrensprünge wurde laut Mitteilung die Obere und Untere Hauptstraße festgelegt. Während der Veranstaltung am Montag und Dienstag gilt für Narren und Zuschauer die 2G-Plus-Regel sowie eine FFP2-Maskenpflicht.
Der Zugang für Narren wie Zuschauer erfolgt über Kontrollpunkte, wo der 2G-Plus-Nachweis nach der aktuellen Corona-Verordnung des Landes nebst Ausweisdokument, wie zum Beispiel der Personalausweis, vorgelegt werden muss. Ausgenommen von der Maskenpflicht sind die Narren, wenn sie die Larve vor dem Gesicht haben. Sobald diese gelupft wird, gilt wieder FFP2-Maskenpflicht.
Begrenzung der Teilnehmerzahl
Aufgrund der Corona-Verordnung des Landes kann die Stadt Rottweil eine Teilnehmerzahl von 6000 Personen zulassen. Da die Anzahl der Narren damit auf 1000 pro Narrensprung daher begrenzt ist, müssen Narren eine Narrenkarte erwerben. Eine Person erhält maximal zwei Karten. Erwerben können diese Karten zunächst diejenigen, die Mitglied der Narrenzunft Rottweil sind. Die verbleibenden Karten kommen in den freien Verkauf.
Da auch die Anzahl der Zuschauer begrenzt werden musste, ist auch für Zuschauer der Erwerb einer Zuschauerkarte erforderlich. Jede Person kann maximal fünf Besuchereintrittskarten kaufen. Diese können bei der Tourist-Info der Stadt Rottweil, bei Intersport Kirsner, Kopf Haushaltswaren und Lederhaus Spitznagel erworben werden. Die Schutzgebühr beträgt 1 Euro pro Karte.
Stadt und Narrenzunft bitten eindringlich darum, dass sich am Montag und Dienstag nur die Personen auf den Weg machen, die eine entsprechende Zugangsberechtigungen haben. Der freie Kartenverkauf beginnt am Montag, 21. Februar, zu den üblichen Öffnungszeiten. Ein Verkauf unmittelbar vor den Sprüngen findet nicht statt. Es gibt keine Tageskasse.
Stimmen zur Corona-Fasnet
„Durch die Tatsache, dass wir in Rottweil eine Strecke als Veranstaltungsraum definieren können, die ohne Kontrolle nicht zugänglich ist, sind wir im Gegensatz zu vielen anderen Zünften in der Lage 2G+ auch umsetzen zu können. Der Veranstaltungsraum ist bei uns quasi eine große Kalthalle, bei der die Zugänge mit Sicherheitsdiensten und Polizei kontrolliert werden“, erklärt der Narrenmeister der Narrenzunft Rottweil, Christoph Bechtold.
„Die 2G+-Bedingungen ermöglichen es in Rottweil, den Narrensprung in verkleinerter Form zu veranstalten. Alle Beteiligten – Narrenzunft, Stadt und Polizei – haben dies durch intensive Gespräche in den vergangenen Tagen und Wochen in die Wege geleitet“, so Rottweils Oberbürgermeister Ralf Broß. „Großer Dank und Respekt gilt insbesondere den Ehrenamtlichen der Narrenzunft, die keine Mühen gescheut haben, um nach zwei Jahren Pandemie wieder einen Narrensprung auf die Beine zu stellen!“
Keine offiziellen Veranstaltungen in Villingen
Die in der Zuggesellschaft Villingen organisierten Fastnachtsvereine hatten vor einigen Tagen über eine mögliche Durchführung der Fasnet 2022 beraten. „Schweren Herzens haben sich die Beteiligten für eine Absage der organisierten Fasnets-Umzüge entschieden“, teilte die Zuggesellschaft in einer Erklärung mit.
Die Vereinsvertreter sind sich einig, dass aufgrund der kurzen Vorbereitungszeit, des geforderten Hygienekonzepts und der daraus geforderten Kontrollmechanismen keine organisierten Fasnets-Umzüge stattfinden können. Allerdings: Auch wenn keine offiziellen Veranstaltungen im Angebot sind, wird erwartet, dass sich viele Narren an den hohen Tagen närrisch in der Villinger Innenstadt zusammenfinden werden.