Mit den weiteren Maßnahmen der Stadt zur Bekämpfung der Corona-Pandemie wird sich der Gemeinderat in seiner ersten Sitzung nach der Sommerpause am Mittwoch, 22. September, auseinandersetzen. Bitterer Wermutstropfen: Aus der Sitzungsvorlage geht hervor, dass der Landkreis in nächster Zeit kaum in der Lage sein wird, die Impfquote im Oberzentrum und im Landkreis nachhaltig voranzubringen. Derweil steigen die Infektionszahlen wieder rasant.

In enger Abstimmung mit dem Landratsamt, so heißt es in dem Papier der Stadtverwaltung, werde zwar die Durchführung weiterer Sonderimpfaktionen in benachteiligten Quartieren im VS-Stadtgebiet geplant. Da der Landkreis derzeit jedoch die Priorität auf die Drittimpftermine für Angehörige von Risikogruppen lege, sollen in den kommenden Wochen vorrangig diese Personengruppen entweder über einen Termin im Kreisimpfzentrum oder durch mobile Impfteams in den Alten-und Pflegeeinrichtungen eine Auffrischungsimpfung erhalten. „Vor diesem Hintergrund sind die Kapazitäten für weitere Sonderimpfaktionen stark eingeschränkt“, heißt es in de Sitzungsvorlage.

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Für die weitere Pandemieentwicklung im Herbst/Winter erscheint dies ein schlechtes Vorzeichen. Denn derzeit liegt die Quote der vollständig im Kreis geimpften Menschen unterdurchschnittlich bei einem Anteil von 55,6 Prozent der Einwohnerschaft. Damit liegt der Schwarzwald-Baar-Kreis weit abgeschlagen hinter dem Landesschnitt in Baden-Württemberg von 61 Prozent (bundesweit: 62,3 Prozent), während der Wochen-Inzidenzwert, der die Infektionsausbreitung erfasst, weit über dem Landesdurchschnitt liegt.

Weitere Strategie der Stadt

Für die Ungeimpften setzt die Stadt weiterhin auf Testangebote. Aber: Ab dem 11. Oktober müssen die Corona-Schnelltests kostenpflichtig angeboten werden. Das hat die Bundesregierung beschlossen. Die Stadtverwaltung möchte aber weiterhin ihren Bürgern Schnelltestungen anbieten. Es ist geplant, jeweils eine städtische Teststation in Villingen und Schwenningen zu betreiben. Damit die Kosten für einen Schnelltest nicht ausufern, soll zur Senkung der Fixkosten die Teststation in Villingen aus dem Theater am Ring in die Container im Rathaushof zu verlagern werden. Die Teststation im Karl-Haag-Saal in Schwenningen soll bestehen bleiben.

Schnelltests werden teuer

Nach einer ersten Kalkulation müsste der Preis für eine Schnelltestung jedoch mindestens im Bereich zwischen 20 und 30 Euro liegen, um die Testungen den Bürgern kostendeckend anbieten zu können. Das Engagement privater Teststellenbetreiber soll auch weiterhin ein wichtiger Baustein in der städtischen Teststrategie bleiben. „Aufgrund einiger negativer Erfahrungen wird jedoch das Aufstellen von Testzelten im öffentlichen Raum nicht mehr genehmigt“, verdeutlicht die Stadtverwaltung.

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So läuft es in Kitas und Schulen

Fortgesetzt und von der Stadt bezahlt werden sollen die Schnelltests in den Kindergärten. In der Abwägung der verfügbaren Testmodelle kommt die Stadtverwaltung zu dem Ergebnis, dass auch weiterhin die „kurzen Nasaltests“ verwendet werden sollten. „Der mechanische Eingriff bei der Testentnahme ist bei einer sachgemäßen Anwendung nicht höher zu bewerten als wenn ein Kind in der Nase bohrt“, konstatiert die Verwaltung. Die Testungen sollen weiterhin freiwillig und ohne Testpflicht erfolgen.

Für Schüler sowie das Personal an Schulen gilt entsprechend der Corona-Verordnung vom 28. August weiterhin die bisherige Testpflicht zwei Mal pro Schulwoche. Ausgenommen davon sind geimpfte oder genesene Personen. „Ob die jüngsten Erkenntnisse über Impfdurchbrüche zu erneuten Ausweitungen der Testungen führen, kann derzeit nicht abgesehen werden“, heißt es in der Vorlage.

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Testangebot kostet bislang 800.000 Euro

Fast 800.000 Euro haben die Schnelltest-Angebote der Stadt für die Bürger, Kindergärten und Schulen bislang den Steuerzahler gekostet. Die Stadt verzeichnet Ausgaben von 794.000 Euro, von denen sie rund 676.000 Euro von Bund und Land wieder erstattet bekommen hat. Die größten Kostenblöcke waren die Beschaffung von persönlichen Schutzausrüstungen für die Tester mit 206.000 Euro sowie die Beschaffung der Schnelltests für rund 150.000 Euro.

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