Das Thema Anruf-Straftaten und dabei vor allem die sogenannten „Enkel-Trick/Falsche Polizeibeamte und Schockanrufe“ beschäftigen auch die Polizei im Landkreis Tuttlingen. Das geht aus einer Pressemitteilung des Landratsamtes zur Vorstellung der Kriminalitätsstatistik 2022 hervor.
Dabei gäbe es nicht nur beim Polizeipräsidium Konstanz, sondern auch bundesweit deutlich steigende Zahlen und damit auch eine hohe Zahl an Geschädigten, die zum Teil einen nicht unerheblichen Verlust an Wertbeträgen zu beklagen haben.
Prävention steht im Vordergrund
Der Fokus liege bei Prävention und Sensibilisierung, wie Polizeipräsident Hubert Wörner und Tatjana Deggelmann, Leiterin der Stabsstelle Öffentlichkeitsarbeit des Polizeipräsidiums Konstanz, im Gespräch mit Landrat Stefan Bär betonten.
Über verschiedene Kanäle versuche das Polizeipräsidium Konstanz Senioren, aber auch deren Angehörige, zu erreichen und sie vor aktuellen Betrugsmaschen zu warnen. Darüber hinaus findet ein enger Austausch mit Banken und Sensibilisierung verschiedener Institutionen statt.

Ziel dabei sei es, betroffene Personen, die in diesen Telefonaten von den Tätern oft sehr geschickt unter Druck gesetzt werden und nicht mehr rational denken und handeln können, bewusst anzusprechen und Unterstützung anzubieten, um sie somit vor einem schlimmen Schaden zu bewahren.
Neben den Anruf-Straftaten bildet die Cyberkriminalität ebenfalls ein wichtiges Präventionsthema. Durch den Wandel des Kaufverhaltens vieler Konsumenten verlagere sich auch das Tatgeschehen zunehmend ins Netz. Durch Computerbetrug entstehen erhebliche Schäden – mit steigender Tendenz.
Bei der Präsentation der Zahlen, Daten und Fakten für den Landkreis Tuttlingen wurde deutlich, dass es zwar im Jahr 2022 eine Zunahme von 684 Delikten (16,5 Prozent) gegenüber dem Vorjahr gab, die Anzahl der erfassten Delikte aber unter dem Vor-Corona-Niveau liegt. Damit sei Risiko, Opfer einer Straftat im Landkreis Tuttlingen zu werden, weiterhin deutlich geringer als im Landesdurchschnitt.
Polizeipräsident zeigt sich bestürzt
Polizeipräsident Hubert Wörner betonte, dass vor allem der Sicherheit im öffentlichen Raum eine große Bedeutung beigemessen werde. Daher liege unter anderem ein besonderes Augenmerk auf der Aufklärung von Körperverletzungsdelikte. Zudem zeigte er sich besonders bestürzt über die Gewalt gegen Polizei- und Rettungskräfte, denn diese Angriffe seien völlig unverständlich und schockierend. Auch wenn die absoluten Zahlen gering sind, ist doch jeder Fall ein Fall zu viel.
Landrat Stefan Bär zeigte sich mit der Statistik zufrieden und betonte: „Anhand der präsentierten Zahlen fühlen wir uns darin bestätigt, dass der Landkreis Tuttlingen nach wie vor ein sehr sicherer Landkreis ist. Darüber hinaus weisen wir in unserem Landkreis eine überdurchschnittlich hohe Aufklärungsquote auf. Sie liegt sogar 2,5 Prozent über dem Landesschnitt. Dies ist auch der sehr guten und kompetenten Arbeit der Polizei zu verdanken.“
Das Polizeipräsidium Konstanz ist neben den Landkreisen Konstanz, Rottweil und Schwarzwald-Baar-Kreis auch für den Landkreis Tuttlingen zuständig.