Eine Ortungsfunktion an einem Pedelec hat der Polizei am Montag einen Ermittlungserfolg beschert. Das rund 4000 Euro teure Elektrofahrrad mit dieser Sonderausstattung war einem Schüler des Gymnasiums am Romäusring in Villingen am Montagmorgen gestohlen worden.

Als die Polizei den Diebstahl zu Protokoll nahm, konnte der Besitzer den Beamten direkt den aktuellen Standort des Elektrorades in Eschbronn und nebenbei auch gleich die Uhrzeit, zu der es abgestellt wurde, nennen.

„Ein riesiger Ermittlungsvorteil“

Die darüber informierte Polizei Schramberg überprüfte sofort die Adresse und stieß tatsächlich auf das Fahrrad, das schon teilweise auseinandergebaut war, berichtet die Polizei. „Für uns ist eine Ortungsfunktion natürlich ein riesiger Ermittlungsvorteil“, sagt Uwe Vincon, Polizeisprecher beim Präsidium Konstanz.

Noch mehr gestohlene Räder

Bei der weiteren Nachschau in dem Wohnhaus, in dem mehrere Personen gemeldet sind, fand die Polizei noch fünf weitere Pedelecs. Drei davon waren in dem Fahndungssystem der Polizei von anderer Polizeidienststellen ausgeschrieben. Auch diese Räder waren gestohlen worden. Die Beamten stellten daraufhin die Fahrräder sicher. Noch unklar ist, wer für den Diebstahl in Frage kommt und woher noch weitere aufgefundene Gestände, wie Motorsägen, Laubbläser und andere Handwerksmaschinen stammen. Die Ermittlungen der Polizei Schramberg dauern daher noch an.

Es den Dieben schwer machen

Der Diebstahl von E-Bikes sei ein mittlerweile sehr häufiges Delikt – und lukrativ dazu: „Es gibt mittlerweile E-Bikes mit Preisen im fünfstelligen Bereich. Dafür kann man schon einen Kleinwagen kaufen“, sagt Vincon. Dementsprechend viel Geld kann man mit gestohlenen Pedelecs oder deren Einzelteilen erzielen.

Die Polizei rät, Fahrräder – egal ob teuer oder im normalen Preissegment – immer gut abzuschließen, um es potenziellen Dieben so schwer wie möglich zu machen. Ein Felgenschloss reiche nicht aus, ebenso wenig wie ein Schloss, das es vielleicht mal irgendwo als Werbegeschenk gab.

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„Am besten, man informiert sich mit Hilfe von Tests“, rät Uwe Vincon. Bei Fahrradschlössern gelte „viel hilft viel“ nicht zwangsläufig. Ein dickes Kettenschloss werde unter Umständen mit einem Bolzenschneider schnell geknackt. Wichtig sei auch: ein Foto vom Fahrrad machen und sich die Rahmennummer notieren – so kann ein Rad eindeutig identifiziert werden. „Diese Nummer können wir dann auch im Fahndungscomputer verwenden“, sagt Uwe Vincon. Daher konnten die drei weiteren in Eschbronn gefundenen Pedelecs auch als gestohlene Exemplare identifiziert werden.