Schwarzwald-Baar (maj/jef) In Baden-Württemberg gehen Schüler, die nicht in der Oberstufe sind, frühzeitig in die Ferien. Ab Mittwoch sollen Schulen geschlossen bleiben. Die Stufen 11 und 12 sollen von daheim unterrichtet werden.
Für Simone Duelli-Meßmer, Rektorin am Hoptbühl-Gymnasium und geschäftsführende Rektorin der Gymnasien in VS, ist diese Entscheidung „aus organisatorischer Sicht“ einfacher: „Wenn man davon ausgeht, dass die Schulkontakte das Infektionsgeschehen vorantreiben, sind die Maßnahmen sinnvoll.“ Eigentlich aber hatte sie andere Pläne: „Wir hatten alle Vorbereitungen für den 21. und 22. Dezember getroffen.“ An diesen beiden Tagen sollten die Stufen 5 bis 7 in der Schule und die Stufen 8 bis 12 zu Hause unterrichtet werden. „Wir hatten den Schülern, die keine Endgeräte daheim haben, diese bereitgestellt“, sagt Duelli-Meßmer weiter. Auch die digitalen Plätze für die Lehrer, die von der Schule aus Heimunterricht hätten machen müssen, seien eingerichtet. Die fünf Tage Unterrichtsausfall könne man nachholen, „wenn das sonstige Schuljahr einigermaßen normal läuft“. Die Rektorin ist froh, dass die Oberstufenschüler weiter unterrichtet werden. Es seien bereits Prüfungen verschoben worden. Heute trifft sich Duelli-Meßmer mit dem Schulleitungsteam, um alles weitere zu besprechen.
Tino Berthold ist der Gesamtelternbeiratsvorsitzende in Villingen-Schwenningen. Er äußert sich am Sonntag nicht besonders glücklich zum beschlossenen Kurswechsel im Land, nachdem das Kultusministerium zuvor lange darauf bestanden habe, die Schulen offen zu halten. Er rechnet mit Problemen, die Schulschließungen in nur zwei Tagen organisieren zu können. Völlig unklar sei, ob und wie viele Eltern ihre Kinder für die Notbetreuung anmelden werden, wenn zum Beispiel beide Elternteile bis Weihnachten arbeiten müssen. All das müsse nun schnell organisiert werden. „Wie sollen die Schulen das hinbekommen“, fragt er sich. Angesichts der steigenden Corona-Zahlen kann er die Maßnahmen aber auch verstehen und will diese mittragen.