Wer aktuell in die Schwarzwaldbahn steigt, darf sich auf Überraschungen gefasst machen. Die jüngste: Wenige Züge kommen derzeit aus Richtung Offenburg pünktlich in Villingen an. Meist handelt es sich um Verspätungen zwischen fünf und zehn Minuten, manchmal auch mehr.

Wer also auf Entspannung hofft, ist derzeit am Villinger Bahnsteig etwas irritiert. Zur Erinnerung: Nachdem für 47 Millionen Euro die kurvenreiche Strecke im Jahr 2021 zwischen Hausach und St. Georgen saniert worden war, entstanden Probleme – und zwar gewaltige. An den Rädern der Doppelstockwagen wurde ein gefährlich hoher Verschleiß festgestellt. Später schliffen Techniker in den Kurven die Schienen ab, um so die Abnutzung zu reduzieren. Deswegen war die Teilstrecke für Züge größtenteils gesperrt, es musste auf Busse umgestiegen werden.

Ende August konnte die Bahn dann melden, dass es wieder zu einem durchgehenden Zweistunden-Takt kommt, am 12. September sollte voraussichtlich gar der übliche Einstunden-Takt eingeführt werden.

Dass es jetzt zu Verzögerungen kommt, passt nicht so recht ins Bild. Eine Bahnsprecherin kann bestätigen, dass „in Teilen“ Züge verspätet unterwegs seien. Das liege daran, dass wir immer noch „messen und messen“.

Unterschiedliche Kurvengeschwindigkeiten

Eine endgültige Einschätzung sei derzeit nicht möglich, weil Kollegen sich noch im Urlaub befänden. Aber: Es könne sein, so die Sprecherin weiter, dass in Kurven unterschiedliche Geschwindigkeiten gefahren werden. So werden verschiedene Situationen simuliert. Im Bahnwerk werde dann untersucht, wie sich langsame und schnellere Kurvengeschwindigkeiten auf den Radverschleiß auswirken.

Es könne also auch noch nicht endgültig bestätigt werden, ob es am 12. September schon zum Einstundenbetrieb komme. Wenn dies feststehe, werde die Öffentlichkeit sofort informiert.

Immerhin: Wer bis Konstanz durchfährt, kann es entspannter sehen. Der Zug holt dann in der Regel einige Minuten wieder auf.