Dramaturgisch bestimmt das Fehlen die zwölfte Folge der Abnehm-Show „Leben leicht gemacht – The Biggest Loser“. Nicht nur die Pfunde purzeln. Die Kandidaten vermissen ihre Kinder, ihre Angehörigen oder ihre Freunde.
Besuch von Zuhause scheint da wie eine Motivationsspritze zu wirken. Von Emotionen überwältigt, schließt Kandidat Daniel seinen Bruder in die Arme. Auch der Bruder von Robert, die Schwester von Phillip oder Valentinas Mutter kommen zu Besuch ins Camp.
Der Blick von außen hilft
„Das Verhältnis zu Angehörigen ist liebevoller und intimer als zu den Trainern“, sagt Torsten Münch. Der 43-Jährige Ratsherr der Villinger Glonki-Gilde war in der neunten Folge ausgeschieden.
„Man wird blind für den eigenen Gewichtsverlust. Da sind die Reaktionen von nahestehenden Menschen, wie sehr man sich verändert habe, unglaublich motivierend“, schätzt Münch das Gefühl der verbleibenden Kandidaten ein.
Isolation auf der Insel
Die starken Emotionen kommen nicht von ungefähr. Die Zeit auf der Insel verbringen die Kandidaten weitgehend abgeschottet von ihren Liebsten, erläutert Münch. Es gebe eine Kandidaten-Betreuung, die den Kontakt zur Familie oder zum Partner aufrecht erhält. Über sie gelangen einmal in der Woche Informationen in die Heimat.
Der Kandidat selbst spreche dabei nicht direkt mit seinen Angehörigen, er könne lediglich Nachrichten hinterlassen, die der Familie mitgeteilt werden.
Laut Münch sei diese Abgeschiedenheit nötig, um sich besser auf sich selbst zu konzentrieren. Aus dieser isolierten Lage heraus etwas von zu Hause zu hören sei berauschend, formuliert es Torsten Münch. Neun Wochen verbrachte Münch im Rahmen der Show auf der griechischen Insel Naxos. Und trotz Sonne, Strand und Schwitzen sagt er: „Ich weiß noch, wie schön es war, selbst wieder nachhause zu kommen.“
Heimweh und Verständnis
An Zuhause dachte auch Kandidatin Pia. Sie vermisste ihre Kinder, hatte Heimweh und Schwierigkeiten, sich aufs Training zu konzentrieren. Die 29-Jährige war in der achten Folge ausgeschieden und in der elften wieder zurückgekehrt. Torsten Münch kann die vierfache Mutter gut verstehen. „Ich habe selbst zwei Kinder“, so der 43-Jährige. „Von ihnen getrennt zu sein, war hart.“
Von Rückkehrer Oelsi wisse er, wenn man mit den Gedanken bereits zuhause ist, sei es schwer, sich wieder voll auf die Bedingungen im Camp einzulassen. Bei Rückkehrerin Pia sei das vermutlich ähnlich, so Münch.
Aufgrund ihres kaputten Knies konnte Pia auch nicht auf Bonus-Kilogramm rechnen, die ihr über die Challenge hätten gutgeschrieben werden können. Also musste sie das Camp nun zum zweiten Mal verlassen. Am Ende hatte sie proportional am wenigsten Gewicht verloren.
Kandidat kollabiert im Sand
Die Challenge am Strand der griechischen Insel konnte Pia auch nicht mehr helfen: Zwei Traversen zu einem Gerüst verschraubt, durch das die Kandidaten ein langes Seil abwickeln mussten. Dafür rollten und sprangen die Teilnehmer durch die drei Ebenen der Hindernisse.
Angestrengt ließ sich Kandidat Leon in den Sand fallen, Robert kollabierte gar. „Ich bin mir nicht sicher, ob ich es geschafft hätte“, kommentiert Torsten Münch. Er wäre wohl der Schwerste gewesen, sagt er und fragt sich, ob er drüber gekommen wäre.
Am Ende der Folge sind noch fünf Kandidaten dabei. Münch wird mit ihnen auch nächste Woche wieder mitfiebern.