Ein modernes Krankenhaus ohne eine durchgehend funktionierende Telefonanlage? Kaum vorstellbar. Dennoch geschah genau dies am Neujahrstag, 1. Januar, beim Schwarzwald-Baar-Klinikum an beiden Standorten in Donaueschingen und Villingen-Schwenningen – und das über mehrere Stunden.

Das Klinikum informierte über den Vorfall auf seiner Facebook- und Internetseite. Wegen einer Telekomstörung konnten keine Anrufe aus dem Fest- oder Mobilfunknetz empfangen werden, und es konnten auch keine Anrufe dorthin abgesetzt werden.

Störung ab 14 Uhr behoben

Die Telekom musste die Störung beheben, das war am 1. Januar gegen 14 Uhr der Fall, wie das Klinikum in einer Pressemitteilung erklärt. Seitdem sei die telefonische Erreichbarkeit des Klinikums wieder sichergestellt.

Die gute Nachricht laut Klinikum: Die Patientenversorgung sei zu jedem Zeitpunkt in vollem Umfang gewährleistet gewesen, betont die Sprecherin des Klinikums, Sandra Adams.

Während der Störungsphase liefen allerdings Anrufe ins Leere: Menschen außerhalb des Klinikums konnten nicht im Klinikum anrufen. Auch aus dem Klinikum heraus konnten keine Telefonate erfolgen.

Die Erreichbarkeit innerhalb des Klinikums hingegen sei durchgehend gegeben gewesen. Klinikums-Mitarbeiter hätten uneingeschränkt intern und standortübergreifend miteinander telefonieren können.

18 Notfalltelefone mit analoger Technik

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Vor allem habe sich das vorhandene Ausfallkonzept des Klinikums bewährt: Das Schwarzwald-Baar-Klinikum besitze Notfalltelefone, die unabhängig vom Telekomnetz funktionieren und die für dringende Telefonate auch im Störungsfall genutzt werden können.

So konnten sich etwa die Beschäftigten der Notaufnahme und die der integrierten Rettungsleitstelle auch während der Telekomstörung gegenseitig erreichen.

Sandra Adams, Sprecherin des Klinikums, versichert, dass die Patientenversorgung zu jedem Zeitpunkt sichergestellt gewesen sei.
Sandra Adams, Sprecherin des Klinikums, versichert, dass die Patientenversorgung zu jedem Zeitpunkt sichergestellt gewesen sei. | Bild: Patricia Beyen

„Wir verfügen über 18 analoge Apparate, die auf alter Technik basieren und die mit der Außenwelt verbunden sind“, erläutert Adams auf Anfrage.

Bereiche im Klinikum, in denen durch einen Ausfall der telefonischen Kommunikation eine höhere Patientengefährdung entstehen kann – beispielsweise in der Notaufnahme –, seien permanent mit einem Notfalltelefon ausgestattet.

Telekom-Großkunden bundesweit betroffen

Die Störung betraf Telekom-Großkunden aus dem gesamten Bundesgebiet. Darunter waren beispielsweise auch Einrichtungen wie das Klinikum Fulda oder die Stadtwerke Saarbrücken, teilt das Schwarzwald-Baar-Klinikum mit.

Ursache auf alter Plattform

Doch was war bei dem Telekommunikationskonzern passiert? Die Netzstörung trat „vereinzelt bei den Großkunden auf“, die bisher nicht auf eine neue Technnik-Plattform umgezogen waren, erläutert Telekom-Sprecherin Karina Unruh.

Alle betroffenen Geschäftskundenanschlüsse seien am Neujahrstag ab 14 Uhr wieder online und erreichbar gewesen.

Schrittweise werden alle verbliebenen Geschäftskunden auf die neue Plattform umziehen, dabei sei der störungsfreie Weiterbetrieb der aktuellen Plattform sichergestellt, so die Darstellung der Telekom.

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