Jüngst hatte ein Baum auf den Schienen einen reibungslosen Verkehr auf der Schwarzwaldbahn verhindert. Zwischen Hausach im Ortenaukreis und Villingen war die Strecke Anfang April deswegen gesperrt – für einige Stunden. Ein Problem, das zwar ärgerlich war, das aber schnell behoben werden konnte.
Anders sieht es mit dem Problem aus, das die Schwarzwaldbahn seit mehr als fünf Wochen hat. Die Reifen der Züge sind so stark abgefahren, dass eine sichere Fahrt nicht gewährleistet werden kann. Die Folge daraus ist, dass weniger der eigentlich 38 Züge zur Verfügung stehen und Verbindungen statt im Einstunden- nur im Zweistundentakt bedient werden können.
Reduzierter Fahrplan den gesamten Mai
„Und das wird auch leider noch länger so bleiben“, sagt eine Bahnsprecherin gegenüber dem SÜDKURIER. Eigentlich, so die Hoffnung der Bahn Ende März, sollte der reguläre Einstundentakt ab dem 24. April wieder gefahren werden. „Die Ursache für die abgefahrenen Reifen ist aber noch nicht klar. Deswegen bleibt der Zweistundentakt noch den gesamten Mai über erhalten“, so die Sprecherin weiter.
Positiv sei aber, dass eine Tendenz für die Behebung des Problems – oder der Probleme – erkennbar sei. „Die Maßnahmen, also das langsamere Fahren in bestimmten Kurven und das vermehrte Schmieren der Schienen, zeigen ihre Wirkung“, sagt die Sprecherin. Die Erkenntnisse reichten aber noch nicht aus, um ganz sicher zu sein.
Lieferprobleme für neue Reifen
Erschwert werde die Situation auf der Schwarzwaldbahn auch durch Russlands Angriffskrieg. So seien die Reifen für die Züge bislang aus der Ukraine gekommen. Man habe Aufträge bereits an Lieferanten aus Spanien neu vergeben. Bis die neuen Reifen kommen, dauere es aber eine Weile.