Der Weihnachtsmarkt unter dem Viadukt verbindet adventliche Romantik mit urwüchsiger Wildheit des Schwarzwalds. Dazu liegt er vor der Haustür der Großstadt Freiburg und ist auch von Frankreich nur einen Katzensprung entfernt.

Der Weihnachtsmarkt in der Ravennachlucht ist ein echter Publikumsmagnet
Der Weihnachtsmarkt in der Ravennachlucht ist ein echter Publikumsmagnet | Bild: sILVIA b ÄCHLE

Das bringt einen ziemlichen Besucherandrang mit sich, der irgendwie bewältigt werden muss. Dazu arbeiten die Veranstalter mit Zeitfenstern, so genannten Zeitslots, die 2021 während der Coron-Pandemie eingeführt wurden.

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Das bedeutet: Eintrittskarten gibt es ausschließlich im Vorverkauf und per Online-Buchung. Schon im Vorfeld müssen Besucher den Tag ihres Besuchs wählen und dazu ein zweistündiges Zeitfenster. Aber wie finden Besucher dieses System während des Weihnachtsmarktbesuches? Wir haben uns umgehört.

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Ronja und Arthur Schimanski sind extra aus Köln angereist. „Wir hätten lieber mehr Zeit auf diesem wunderschönen Markt verbracht“, so die Kölner.

Für Ronja und Arthur Schimanski aus Köln ist das Zeitfenster viel zu eng.
Für Ronja und Arthur Schimanski aus Köln ist das Zeitfenster viel zu eng. | Bild: Silvia Bächle

Nicht dass das Zeitfenster nicht ausreichen würde, die einzelnen Marktbetreiber zu besuchen, einen Glühwein zu trinken und etwas zu essen. Aber die Zeit sei einfach zu kurz, um die Atmosphäre auf sich wirken zu lassen.

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Echte Gemütlichkeit stelle sich in dieser Zeit nur selten ein. Doch gerade Weihnachtsmärkte sollten auch zur Entschleunigung beitragen. Unabhängig davon, ob man dort mit einem begrenzten finanziellen Budget unterwegs ist. 

Aus Spanien kommen Pablo, Miriam, Raquel und Ana Martinez-Perez. Für sie ist das Zeitfenster optimal, zumal sie den Weg von Breitnau und zurück per Fuß zurückgelegt haben. „Da sollte es beim Rückweg nicht zu dunkel sein.“

Pablo, Miriam, Raquel und Ana Martinez-Perez finden das Zeitfenster völlig okay.
Pablo, Miriam, Raquel und Ana Martinez-Perez finden das Zeitfenster völlig okay. | Bild: Silvia Bächle

Vier Weihnachtsmärkte in fünf Tagen

Neben der Ravennaschlucht besuchen sie innerhalb von fünf Tagen auch weitere Weihnachtsmärkte wie Straßburg, Freiburg oder Baden-Baden.

Valerie und Manfred Weber aus Titisee hätten sich mehr Zeit gewünscht.
Valerie und Manfred Weber aus Titisee hätten sich mehr Zeit gewünscht. | Bild: Silvia Bächle

„Die Zeit ist einfach zu kurz, drei Stunden sollte es schon sein“, erklären Valerie und Manfred Weber aus Titisee. Sie sind das erste Mal auf dem Weihnachtsmarkt in der Ravennaschlucht.

Üblicherweise genießen sie den Winter im Süden. „Wir sind echt froh hier zu sein und überrascht, welch toller Markt direkt vor unserer Haustür ist.“

Claire Gouttefarde kommen aus Lyon/Frankreich, sie hätten sich mehr Zeit gewünscht.
Claire Gouttefarde kommen aus Lyon/Frankreich, sie hätten sich mehr Zeit gewünscht. | Bild: Silvia Bächle

Eric und Claire Gouttefarde kommen aus Lyon in Frankreich. Sie haben im Internet vom Weihnachtsmarkt in der Ravennaschlucht gehört, der im selben Atemzug wie der in Straßburg genannt wurde.

„Straßburg ist natürlich größer, doch die Atmosphäre hier absolut spitze.“ Etwas mehr Zeit hätten sie sich schon gewünscht, „einfach um alles auszuprobieren“.

Für Emely und Manuel Duckgeischel aus Mainz reicht das Zeitfenster völlig aus.
Für Emely und Manuel Duckgeischel aus Mainz reicht das Zeitfenster völlig aus. | Bild: Silvia Bächle

Aus Mainz sind Emely und Manuel Duckgeischel angereist. „Die Zeit reicht vollkommen aus, um den Markt zu genießen. Vor allem kann man in diesen beiden Stunden auch den Zug über die Brücke erleben, was zum Erlebnis dazugehört.“ Auch sie haben sich für den Fußmarsch entschieden, “wie durch eine Traumwelt zum traumhaften Markt“.

Hartmut, Bärbel mit Tochter Anika und deren Freund Stefan Zipfel aus Bad Krozingen sind mit dem Zeitfenster völlig zufrieden.
Hartmut, Bärbel mit Tochter Anika und deren Freund Stefan Zipfel aus Bad Krozingen sind mit dem Zeitfenster völlig zufrieden. | Bild: Silvia Bächle

Hartmut, Bärbel mit Tochter Anika und deren Freund Stefan Zipfel haben es nicht weit in die Ravennschlucht. Sie kommen aus Bad Krozingen. angereist. „Wir genießen diese beiden Stunden ausgiebig, um dann gestärkt und voller Eindrücke wieder die Heimreise anzutreten. Natürlich hätten wir es auch noch länger ausgehalten, aber es ist so völlig okay.“

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Petra und Holger Thiel aus Hamburg glauben, dass das zweistündige Zeitfenster völlig ausreicht, um hier alles zu sehen und zu erleben. Sie loben vor allem den Bus-Shuttle, der hier angeboten wird, „sonst wäre die Parkplatzsituation sicherlich unerträglich“.

Trio wäre gerne länger geblieben

Etwas hin- und hergerissen ist das weibliche Trio aus Bad Bellingen, Sonja Wacker, Sarah Trescher und Daniela Wenk. „Natürlich wären wir gerne noch länger als zwei Stunden geblieben und hätten die Nacht hier noch erlebt.“

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Doch rein aus organisatorischen Gründen und wegen der großen logistischen Herausforderung bei so vielen Gästen sei der Zeitslot wohl unumgänglich.

Annika und Ester Kern aus Waldkirch sehen das Zeitfenster als notwendig bei der großen logistischen Herausforderung,
Annika und Ester Kern aus Waldkirch sehen das Zeitfenster als notwendig bei der großen logistischen Herausforderung, | Bild: Silvia Bächle

Annika und Ester Kern aus Waldkirch sind mit dem Bustransfer von Himmelreich gekommen. „Bei solchen Transfers geht es ohne Zeitfenster überhaupt nicht. Wir haben hier alles gesehen, sind von der Atmosphäre begeistert, müssen allerdings schon sagen, dass es hier hochpreisig ist.“

Roger und Ursi Kamf aus Zürich haben sich direkt vor Ort im Hotel eingebucht, sodass es für sie kein Zeitproblem gibt.
Roger und Ursi Kamf aus Zürich haben sich direkt vor Ort im Hotel eingebucht, sodass es für sie kein Zeitproblem gibt. | Bild: Silvia Bächle

Im Hotel Sternen haben sich Ursi und Roger Karpf aus Zürich für den Markt einquartiert. „Für uns ist es deshalb sehr schön, gleich mehrfach für zwei Stunden diesen Markt zu genießen. Allerdings wenn wir hier nicht wohnen würden, wären uns die zwei Stunden viel zu kurz.“