Für viele Menschen gehört er zu den Ostertagen wie bunte Eier und Schokohasen: Der erste Spargel der Saison liegt bei ihnen an den Feiertagen fast selbstverständlich auf den Festtagstellern.
Doch wie sieht es mit dem lang ersehnter Geschmack des Frühlings an einem frühen März-Ostern wie in diesem Jahr aus? Wie teuer sind die weißen Stangen und gibt es überhaupt genügend für alle Fans? Eine Spargel-Suche auf dem Villinger Mittwochsmarkt.
Roswitha Brokopp aus VS-Villingen:

- Preis pro Pfund: Das beliebte Gemüse kostet von 4,90 für den Suppenspargel bis 9,90 Euro für die edelsten weißen Stangen oder den frischen Grünspargel.
- Herkunft: Sämtlicher Spargel am Stand von Familie Brokopp stammt aus Deutschland. „Aus der Pfalz und Bruchsal“, erklärt Roswitha Brokopp. Sie führt den Familienbetrieb, der schon seit 90 Jahren einen Stand auf dem Villinger Markt hat. Lediglich einige Bund Grünspargel für 7,90 Euro kommen aus Italien.
- Spargel-Aussichten: „Eigentlich ist es jetzt noch zu früh für Spargel“, weiß Fachfrau Roswitha Brokopp. Deswegen seien die Stangen auch deutlich teurer als im vergangenen Jahr, als Ostern eine gute Woche später lag. Die Ernteaussichten für die kommenden Wochen seien aber gut, so glaubt sie.
- Was sonst noch lecker ist: Blumenkohl, Broccoli und Romanesco gehören zu den Gemüsen, die derzeit ebenfalls sehr gerne gekauft werden, sagt Brokopp. Eine der letzten Chancen ist‘s außerdem für Feldsalat-Freunde: „Die Saison geht dem Ende entgegen“, so die Markt-Expertin.
Andreas Brand aus Balgheim:
- Preis pro Pfund: Einen Stand weiter bei Andreas Brand muss der Kunde für ein Pfund Spargel zwischen 7,90 und 12,90 Euro berappen.
- Herkunft: Brand holt das Frühlingsgemüse stets selbst bei einem Spargelhof im Markgräfler Land nahe Bad Krozingen.
- Spargel-Aussichten: „Es ist noch relativ kalt, daher sind die Mengen noch klein“, sagt der Marktstand-Chef. „Der Spargel wächst noch nicht so gut.“ Dafür müsse es nachts noch deutlich wärmer werden. 60 Kilo hat er für den Mittwochsmarkt mit nach Villingen gebracht, auch für den Samstag hofft er auf eine ausreichende Menge. Sein Tipp für jeden, der sich an den Feiertagen partout nichts anderes auf dem Teller vorstellen kann: „Früh da sein.“
- Was sonst noch lecker ist: Neben dem ersten Spargel gibt es jetzt auch die ersten deutschen Erdbeeren. Auch heimische Blattsalate finden sich mehr und mehr in den Kisten und warten auf die Kunden. „Die ganzen regionalen Sachen fangen jetzt an“, berichtet Andreas Brand.
Sandra Lummer, Aldingen:
- Preis pro Pfund: 8,50 bis 8,90 Euro pro Pfund zahlen Kunden am Stand von Sandra Lummer für den Spargel.
- Herkunft: Schon seit 20 Jahren, so erzählt sie, holt der Familienbetrieb die Spargel in der Pfalz beim Spargelvertrieb Eberhard in Weisenheim am Sand. „Wir waren schon selbst dort stechen“, so Sandra Lummer. Die Felder seien dort zudem nicht beheizt, sondern doppelt mit Schwarzfolie abgedeckt.
- Spargel-Tipps: Dass man weißen Spargel am besten im feuchten Tuch und der Tüte im Kühlschrank aufbewahrt, weiß fast jeder Fan des feinen Gemüses. Doch wie sieht es bei der grünen Variante aus? Die stellt man besser mit den Enden in eine Tupperschüssel voller Wasser und dann in den Kühlschrank, erklärt Sandra Lummer. „Sonst faulen die Spitzen“, weiß sie.
- Was sonst noch lecker ist: Neben weißem und grünem Spargel hat Sandra Lummer auch eine lila Variante im Sortiment. 9,50 Euro kostet der, schmeckt nussiger als der grüne und eignet sich sehr für Aufläufe oder Risotto. Beim Kochen, so die Expertin, färben sich die lila Stangen allerdings grün.
Joachim Arnegger aus Ravensburg:

- Preis pro Pfund: Der weiße Spargel ist am Stand von Joachim Arnegger für 7,90 bis 10,90 Euro zu haben. Grünspargel kostet 10,90 Euro.
- Herkunft: Eigentlich bietet Arnegger auf dem Villinger Wochenmarkt seinen eigenen Spargel an. Doch angesichts des frühen Termins für Ostern ist der dieses Jahr noch nicht soweit für die Ernte. Daher hat er die Ware eines Kollegen aus Frickingen am Bodensee dabei. Dieser, so erzählt Joachim Arnegger, nutze die Abwärme einer Biogasanlage zum Beheizen der Felder.
- Spargel-Aussichten: Der Spargel-Experte hofft, in der Woche nach Ostern seine selbstgezogenen Exemplare anbieten zu können. Weil der Februar relativ warm war, sei der Spargel früh dran. „Es stehen aber noch unruhige Wochen bevor“, so Joachim Arnegger. Deswegen und auch angesichts des Mindeslohns liege das Gemüse derzeit „im oberen Preissegment“.
- Was sonst noch lecker ist: Die Nachfrage nach Grünspargel sei inzwischen viel höher als noch vor einigen Jahren. Der Vorteil: „Man muss sie nur die halbe Zeit kochen und nur unten schälen.“
Metzgerei Martin, Donaueschingen:

- Osterleckerei mit Fleisch: Neben Spargel gehört auch Lamm zu den Traditions-Gerichten an Ostern. Für 37,90 Euro pro Kilo hat Isabelle Schulz von der Metzgerei Martin auf dem Markt beispielsweise Lammkeule im Angebot.
- Herkunft: Das Fleisch stammt aus dem Bereich der schwäbisch-hällischen Erzeugergemeinschaft rund um Schwäbisch Hall.
- So wird‘s richtig lecker: Auch zur Zubereitung der Lammkeule hat Isabelle Schulz gleich einen Tipp parat. Der geht wie folgt: Die Keule in Olivenöl mit frischem Rosmarin, Thymian, Salz und Zitronenpfeffer einen Tag lang einlegen. In einem Bräter mit etwas kleingeschnittenem Wurzelgemüse und etwas Brüh und Wein bei 160 Grad im Backofen garen. Je nach Größe braucht die Keule zwischen zwei und zweieinhalb Stunden.