Die Corona-Krise erreicht die St. Georgener Wirtschaft. Als erstes Unternehmen in der Bergstadt meldet der größte St. Georgener Arbeitgeber, der Motoren- und Ventilatorenhersteller ebm-papst, ab kommendem Montag, 23. März, Kurzarbeit an. Betroffen sind vorerst nahezu alle Mitarbeiter in der Verwaltung. Die Maßnahme, die 500 Mitarbeiter am Standort betrifft, ist vorläufig bis einschließlich 17. April geplant.
Wie das Unternehmen erklärt, „ist die Maßnahme erforderlich, um die Gesundheit unserer Mitarbeiter zu schützen, Kunden weiterhin beliefern zu können und die finanzielle Handlungsfähigkeit unseres Unternehmens sicher zu stellen.“
Wie Unternehmenssprecher Hauke Hannig auf Nachfrage des SÜDKURIER weiter erklärt, wird ab Montag der Großteil der indirekten Belegschaft, also der Verwaltung, zu 100 Prozent in Kurzarbeit geschickt. Das bedeutet, dass sie fünf Tage pro Woche Kurzarbeit haben. Zur Sicherung des Notbetriebs sei ein kleiner Personenkreis ganz oder teilweise davon ausgenommen. Im Produktionsbereich liege die oberste Priorität derzeit auf der Belieferung der Kunden. „Aufgrund der sich abzeichnenden Krise können die Werke aber sehr schnell dazu kommen“, so Hannig.
Wie aus der Pressemitteilung hervor geht, soll die Kurzarbeit „zur Unterbrechung von Infektionsketten führen und die Ansteckungsrisiken für die Mitarbeiter minimieren“. Zudem diene die Maßnahme dazu, die Liquidität des Unternehmens zu sichern und damit auch Arbeitsplätze zu erhalten.
Ein weiterer Aspekt ist, mit der Maßnahme zu erwartende Einschränkungen des Betriebs abzufedern. So sei in nächster Zeit mit ausbleibenden Lieferungen von Lieferanten zu rechnen. Auch rechnet ebm-papst mit ausbleibenden Bestellungen von Kunden.
In den vergangenen Wochen hat ebm-papst bereits verschiedene Maßnahmen zur Minimierung der Verbreitung des Corona-Erregers eingeführt. So seien die Sitzabstände in der Hauskantine vergrößert worden. Dort, wo es möglich ist, wurden auch die Arbeitsplätze so gestaltet, dass die Mitarbeiter ausreichend Abstand zueinander haben.
Von der aktuellen Kurzarbeiterregelung sind neben dem ebm-papst-Standort St. Georgen auch die Standorte Mulfingen und Landshut betroffen.