Zwei Tage lang kämpften die Einsatzkräfte der Feuerwehr im Sturm Sabine, um die Bürger vor Gefahren zu bewahren und Sturmschäden zu beseitigen. Einer von ihnen ist Manuel Bürkle. Der 38-Jährige war fast 24 Stunden nonstop im Einsatz. Er steht stellvertretend für alle seine Kameradinnen und Kameraden, die einen sehr guten Job gemacht haben.

Kurz nach der Mammut-Schicht schon wieder im Einsatz

Der erste Versuch, Manuel Bürkle zum Interviewtermin zu treffen, schlug fehl. Nur wenige Stunden nach seiner 24-Stunden-Mammut-Schicht war er bereits wieder im Einsatz, um mit der Drehleiter die Feuerwehrkameraden in Königsfeld bei einem Einsatz zu unterstützen. Der zweite Versuch klappt schließlich. Zwischen den Aufräumarbeiten schildert er, wie er die Sturmnacht und den Tag erlebt hat.

Das könnte Sie auch interessieren

Frühzeitige Lagebesprechung

Bereits, als Sabine noch als laues Lüftchen über die Bergstadt wehte, begann für Manuel Bürkle der Sturmeinsatz. Am Sonntagabend um 18 Uhr fand er sich im Gerätehaus ein, um an einer Lagebesprechung zusammen mit dem Kommandanten Christoph Kleiner sowie Vertretern der Stadt und dem Bauhof teilzunehmen. „Nach der Besprechung habe ich geholfen, die Führungszentrale im Gerätehaus mit aufzubauen.“

Das könnte Sie auch interessieren

Auf Wacht im Gerätehaus ab 1 Uhr am Montagmorgen

Nach einer kurzen Pause zu Hause versammelten sich Bürkle und seine Kameraden dann ab Montagmorgen um 1 Uhr im Gerätehaus. „Manche haben ferngesehen, andere haben etwas gedöst“, beschreibt er. Um kurz nach halb fünf Uhr, Sabine hat inzwischen ordentlich Fahrt aufgenommen, kam dann der erste Einsatz. „Zwei Bäume sind in der Feldbergstraße auf der Seebauernhöhe auf die Fahrbahn gefallen.“

In kurzer Folge kommen die Schadensmeldungen

Ab dann ging es Schlag auf Schlag. Der Sturm knickte zahlreiche Bäume um. Um die Einsatzkräfte während der heftigsten Zeit nicht unnötigen Gefahren auszusetzen, wurde beschlossen, Straßen zu sperren und abzuwarten, bis sich der Sturm gelegt hat.

Keine unnötigen Gefahren eingehen

Hier sieht Manuel Bürkle auch einen entscheidenden Unterschied zur Feuerwehrarbeit bei Orkan Kyrill, der 2007 große Schäden anrichtete. „Damals rückte die Feuerwehr noch aus, um jeden Baum von der Straße zu holen und die Straßen frei zu halten. Das ist heute nicht mehr so.“

Manuel Bürkle im Einsatz. In der Sturmnacht muss er einen auf die Straße gestürzten Baum absägen, um einen Autofahrer zu befreien.
Manuel Bürkle im Einsatz. In der Sturmnacht muss er einen auf die Straße gestürzten Baum absägen, um einen Autofahrer zu befreien. | Bild: Sprich, Roland

Mit der Motorsäge eingeschlossenen Autofahrer befreit

Um kurz vor sechs Uhr musste die Feuerwehr dennoch in den Wald ausrücken, um einen Autofahrer, der zwischen Peterzell und Brogen von umgestürzten Bäumen eingeschlossen war, zu befreien. Unter Lebensgefahr sägten die Einsatzkräfte, unter ihnen Manuel Bürkle, die Straße frei. Insgesamt sechs Mal rückte Bürkle an diesem Tag aus.

Das könnte Sie auch interessieren

Geräte müssen ständig einsatzbereit sein

„Wir haben uns immer abgewechselt“, so der Feuerwehrmann, der auch zwischen den Einsätzen viel zu tun hatte. Als Gerätewart war er dafür verantwortlich, dass die Motorsägen jederzeit einsatzbereit waren. „Nach jedem Einsatz der Kollegen habe ich Sprit aufgefüllt und geschaut, ob die Sägeblätter noch scharf genug sind.“ Zudem kontrollierte er mehrfach die Pegelstände der Brigach, des Weidenbächles und des Mühlbachs in Peterzell.

Technisches Hilfswerk und Forst-Mitarbeiter unterstützen

Nachdem der Sturm sich ab dem Nachmittag etwas gelegt hatte, konnten dann die umgestürzten Bäume beseitigt und die Straßen wieder freigegeben werden. Dabei wurden die Feuerwehrkräfte vom Technischen Hilfswerk und von Mitarbeitern des Forstes unterstützt.

...und dann noch ein Rauchwarnmelder am Montagabend

Gegen 18 Uhr am Montag endete der Einsatz und Manuel Bürkle konnte – nach 24 Stunden – wieder aus der Einsatzkleidung steigen. „Abgesehen von einem kurzen Einsatz um 19.30 Uhr, als wir zu einem Rauchwarnmelder ausrücken mussten.“

Das könnte Sie auch interessieren