Der Stellenabbau bei ebm-papst fällt geringer aus als erwartet. Bis zu 170 Stellen sollten es nach den ursprünglichen Plänen des Unternehmens sein. Jetzt sind beim Werk St. Georgen, zu dem auch die Standorte in Herbolzheim und Lauf gehören, nur rund 70 Stellen betroffen. 50 in Herbolzheim und 20 in St. Georgen.
Verträge werden am 25. Mai unterzeichnet
Zum 1. Juli trete nach einer Mitteilung von ebm-papst ein Ergänzungstarifvertrag in Kraft, der eine Laufzeit von maximal fünf, jedoch mindestens drei Jahren hat. Während der Laufzeit des Ergänzungstarifvertrags werden betriebsbedingte Kündigungen ausgeschlossen, wie es weiter heißt. Zu detaillierten Vertragsinhalten werde ebm-papst nach der Vertragsunterzeichnung am 25. Mai informieren.
„Ich bin meinen Verhandlungspartnern, unserem Betriebsrat und den Vertretern von IG Metall und Südwestmetall überaus dankbar für die konstruktiven Gespräche und die nun getroffene Lösung für ebm-papst St. Georgen. Diese ermöglicht uns eine solide und langfristige Perspektive für eine erfolgreiche Zukunft“, sagte Raymond Engelbrecht, Geschäftsführer von ebm-papst St. Georgen.
Aufträge verlagert
Nach Einschätzung von Uwe Acker, Gewerkschaftssekretär der IG Metall Villingen-Schwenningen, war ein wesentlicher Punkt, dass Aufträge vom Standort Mulfingen nach Herbolzheim verlagert werden können.
Denn vor allem der Standort im Breisgau hätte mittelfristig auf der Kippe gestanden, sagt der Gewerkschafter. Wichtige Aufträge im Automotive-Bereich waren ausgefallen, was für wirtschaftlichen Druck sorgte.
Ventilatoren sichern Zukunft
Zur nachhaltigen Sicherung des Standortes Herbolzheim sollen zukünftig Hightech-Ventilatoren für die Kälte-Klima-Lüftungstechnik das Produktionsportfolio ergänzen, wie ebm-papst mitteilt. Diese Branche besitze ein enormes Wachstumspotential und biete dadurch auch langfristig Planungs- und Beschäftigungssicherheit.
Die Standorte seien für die gefundene Lösung auch untereinander solidarisch gewesen, sagt Uwe Acker, der von einem „sehr guten Ergebnis“ spricht. Für diejenigen, die das Unternehmen trotzdem verlassen müssen, werde es einen Sozialplan geben.
Acker sei guter Dinge, dass die gefundene Lösung auch für die Zukunft trage. Vorausgesetzt, dass die gesamte Weltwirtschaft normal laufe. Zumindest so weit das derzeit möglich sei.