J.G. Weisser Söhne, das St. Georgener Traditionsunternehmen, das im September Insolvenz anmelden musste, hat offenbar gute Aussichten auf eine erfolgreiche Sanierung.

Das teilt das Unternehmen in einer Pressemitteilung am Montag, 9. Dezember 2024, mit. Demnach stehen Investoren Schlange, die den Hersteller hochpräziser, multifunktionaler Drehmaschinen übernehmen wollen. Ein Verkauf könne bereits Anfang nächsten Jahres bevorstehen. Derweil laufe der Geschäftsbetrieb uneingeschränkt weiter.

Nach dem Schock jetzt mehr als nur Hoffnung

Die Nachricht schockierte die Stadt Mitte September. J.G. Weisser, traditionelles Maschinenbauunternehmen aus St. Georgen, musste Insolvenz anmelden.

Mittlerweile wurde das Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung eröffnet. In Gesprächen mit den Kunden von J.G. Weisser Söhne konnte erreicht werden, dass das Unternehmen weiterhin mit Aufträgen ausgelastet ist.

„Wir spüren das Vertrauen unserer Kunden, die damit einen wichtigen Beitrag zur Sanierung leisten. Das unterstreicht auch die Qualität unserer Fertigung und unserer Produkte. Unser Unternehmen ist mit seiner Marke sehr gut im Markt positioniert und verfügt zudem über sehr motivierte und qualifizierte Mitarbeiter“, wird Viktor Gaspar, Geschäftsführer bei J.G. Weisser Söhne, in der Pressemitteilung zitiert.

Die Produktion läuft bei J.G. Weisser während des Insolvenzverfahrens in Eigenregie ungemindert weiter.
Die Produktion läuft bei J.G. Weisser während des Insolvenzverfahrens in Eigenregie ungemindert weiter. | Bild: Sprich, Roland

In Schieflage geriet J.G. Weisser, das nach Unternehmensangaben im Jahr 2023 mit 340 Beschäftigten einen Umsatz von 59 Millionen Euro erwirtschaftete, aufgrund der Insolvenz der Muttergesellschaft, der US-amerikanischen Hardinge-Gruppe, die J.G. Weisser 2021 übernommen hat.

Damals war der St. Georgener Hersteller von Präzisionsdrehmaschinen, vorzugsweise für den Automobilbereich, in der Corona-Pandemie aufgrund von Lieferkettenproblemen schon einmal in Zahlungsschwierigkeiten geraten.

Sanierungsgespräche mit dem Mutterkonzert Hardinge blieben jetzt im Sommer 2024 ohne Erfolg.

„Intensive Gespräche“ werden aufgenommen

Laut Pressemitteilung führt das Team um Markus Fauser und Tobias Wahl von Anchor Rechtsanwälte als Generalbevollmächtigte zusammen mit David Blum und Ansgar Lienert sowie der Geschäftsführung bereits Gespräche mit potenziellen Investoren.

„Das Interesse hat uns positiv überrascht und wir beginnen nun die intensiven Gespräche mit den potenziellen Übernehmern“, erklärt Markus Fauser.

Diese Resonanz unterstreiche die Qualität des Unternehmens und die gute Aussicht auf eine Fortführung des Geschäftsbetriebes. „Kunden und Lieferanten sind weiter engagiert an Bord und unterstützen den Sanierungskurs“, so Fauser weiter. Sogar ein möglicher Verkauf des Unternehmens im ersten Quartal 2025 steht bereits im Raum.

Verfahren in Eigenverwaltung

Das Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung wird durch den Sachwalter, Rechtsanwalt Marc-Philippe Hornung von der SZA Schilling Zutt & Anschütz Rechtsanwaltsgesellschaft, begleitet.

Er ist weiterhin optimistisch, dass eine stabile Fortführungslösung für das Unternehmen gefunden werden kann: „Ich sehe unverändert gute Chancen für eine erfolgreiche Restrukturierung. Dank der hervorragenden Marktposition, der hohen Motivation und Qualifikation der Mitarbeiter sowie eines guten Auftragsbestands können wir den Geschäftsbetrieb auch während des Insolvenzverfahrens fortführen“, so Hornung.

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„Die Unterstützung durch Kunden und Lieferanten sowie das Interesse zahlreicher potenzieller Investoren unterstreichen die gute Perspektive des Unternehmens.“

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