Ewig hat es gedauert, doch im Frühjahr 2025 soll endlich mit dem Ausbau des Radwegenetzes von St. Georgen in Richtung Brogen und Hardt begonnen werden. Dafür müssen Bäume weichen, die an anderer Stelle wieder aufgeforstet werden.
Der Gemeinderat gab hierfür sein Einverständnis. Hatte aber wegen einer anderen Sache Bedenken.
Schon Bürgermeister Schergel verhandelte hierzu
Der Wunsch nach einem zusammenhängenden und kreisübergreifenden Radwegenetz hat längst Patina angesetzt. Wie Bürgermeister Michael Rieger in der Historie gedanklich zurückblätterte, „wurden die ersten Gespräche diesbezüglich noch mit meinem Amtsvorgänger Wolfgang Schergel geführt“, sagte Rieger, der selbst seit 2008 Chef im Rathaus ist.

Nachdem der behördliche Weg nun geebnet ist, unter anderem mussten alle betroffenen Waldeigentümer einer Waldumwandlung zustimmen, geht es an die Feinheiten. Zur Schaffung des Radweges müssen auf St. Georgener Gemarkung auf 3670 Quadratmetern entlang der Kreisstraße Bäume gefällt werden.
Als Ausgleichsmaßnahme wird östlich der abzuholzenden Fläche, in der Nähe im Bereich Harzloch, eine Fichtenmonokultur mit alten Bäumen durch eine strukturreiche Fläche mit Hochstauden und 30 Schwarzerlen ersetzt, sowie durch die Schaffung von Mulden Laichgewässer für Amphibienarten modelliert. Die Ausgleichsmaßnahmen werden vom Landkreis vorgenommen.
Von rechts nach links
In der Sitzung erläuterte zudem Rainer Christ von BIT-Ingenieure die Trassenführung. Demnach beginnt der Radwegeneubau auf der Hiesemicheleshöhe entlang der Kreisstraße 5724 in Richtung Brogen auf der rechten Fahrbahnseite.
An der Brogenkreuzung wird eine Querungshilfe den Radfahrern die Überquerung der Fahrbahn erleichtern. Danach führt der Radweg auf der linken Fahrbahnseite weiter in Richtung Hardt.

Insgesamt wird der Radweg 6,5 Kilometer lang sein. Zwischen Brogen und Hardt wird auch die Fahrbahn einfach ausgebaut und etwas verbreitert.
Scheller zur Autobahn für große Lastwagen?
Hierzu gibt es auch Fördermittel, allerdings nur bei einer Aufhebung der Tonnagebeschränkung von derzeit 3,5 Tonnen.
Und genau äußerten einige Gemeinderäte Bedenken. Karola Erchinger (Freie Wähler) befürchtet eine starke Belastung der Straße, wenn die Tonnagebeschränkung wegfällt.
Georg Wentz (FDP) konkretisierte, „dass der Weg die kürzeste Verbindung zur Autobahn 81 ist.“ Er befürchtet, dass mit dem Wegfall einer Gewichtsbegrenzung der Schwerlastverkehr deutlich zunehmen werde.

Jörg Zimmermann (Freie Wähler) wollte wissen, wie viele Ökopunkte die Maßnahme für die Stadt bringe. Hier musste ihn Bauamtsleiter Alexander Tröndle enttäuschen. „Da der Kreis die Maßnahme umsetzt, gehen die Ökopunkte auch an den Kreis.“
Bäsch stört sich an Versiegelung
Jochen Bäsch (FDP) signalisierte grundsätzliche Zustimmung zum Bau des Radweges. Was ihn störe, sei die Tatsache, dass hier ohne Diskussion auf sechseinhalb Kilometern Länge mal zweieinhalb Meter Breite rund 1,6 Hektar Fläche versiegelt werden, „weil das politisch so gewollt ist.“
Wenn der Gemeinderat eine Erweiterung von Gewerbeflächen berate, sei die Flächenversiegelung dagegen immer ein Problem.