St. Georgen – Der Gemeinderat stimmte dem von der Verwaltung vorgeschlagenen Konzept zur künftigen Parkraumbewirtschaftung zu. Nur eine Fraktion enthielt sich der Stimme, weil das Gratisparken ihrer Ansicht nach nicht zum von der Stadt angestrebten Sparkurs passe. Und: Dauer- und Langzeitparker haben es künftig schwerer.
Zunächst erläuterte Verkehrsplaner Markus Schaible von der Planungsgruppe SSW das Konzept. Demnach wurde im vergangenen Jahr eine Parkraumuntersuchung gemacht und dabei auch die An- und Abfahrt auf den öffentlichen Stellflächen beobachtet. Dabei wurde festgestellt, dass es an einigen Punkten Konfliktpotenzial durch Dauer- und Langzeitparker gibt. Diese sollen mit dem neuen Parkkonzept der Vergangenheit angehören.
Künftig drei Parkzonen
Wie Anna Benner, Leiterin des Amtes für Ordnung, Bildung und Soziales ergänzte, werden mit der Einteilung in drei Parkzonen die bislang unübersichtlichen und unterschiedlichen Parkzeiten abgeschafft. So soll in dem Bereich direkt um die neue Rathaustiefgarage eine Parkzeit von maximal 30 Minuten gelten. Das betrifft die obere Gewerbehallenstraße im Bereich der Tiefgarageneinfahrt, die Hauptstraße vom Bärenplatzkreisel bis zur Kreuzung obere Gerwigstraße sowie den verkehrsberuhigten Bereich der oberen Gerwigstraße.
Darüber hinaus beträgt die Parkzeit in einem etwas weiter gefassten Bereich 60 Minuten. Das betrifft die Bereiche Bahnhofstraße ab Höhe Museumsstraße bis Kreuzung Gewerbehallenstraße, Schramberger Straße ab Kreisel entlang der Einkaufsgeschäfte bis Höhe Henninger Haushaltswaren, Weidenbächlestraße, Rossbergstraße, Hermann-Papst-Straße, Hauptstraße zwischen Lorenzkirche und Kreuzung Gerwigstraße, Friedrichstraße, Schulstraße, untere Gewerbehallenstraße sowie die untere Gerwigstraße ab Höhe Eiscafé Venezia bis Kreuzung Bahnhofstraße.
Alle Bereiche, die außerhalb dieser Bereiche liegen, sind von einer Parkzeitbeschränkung ausgenommen. Dazu zählen unter anderem die Parkplätze in der Museumsstraße hinter dem Hotel „Federwerk“, der Schmiedegrundparkplatz und der Platz auf dem Rossberg. „Wir holen den Verkehr bewusst in die Stadt hinein“, betonte Bürgermeister Michael Rieger: Im Gegensatz zu anderen Gemeinden, die den Verkehr aus der Innenstadt heraus haben wollten. Dies sei ein Angebot an den städtischen Einzelhandel.
Wie Karola Erchinger für die Fraktion Freie Wähler sagte, könne man sich mit diesem Konzept gut anfreunden. Die moderaten Gebühren für die Tiefgarage seien gut gewählt: „Eventuell muss man in zwei Jahren nachbessern.“ Oliver Freischlader (SPD) befürwortete das Konzept ebenfalls. Jochen Bäsch (FDP) sagte, man müsse das Konzept für die Bürger so einfach wie möglich machen – was mit dieser Regelung gelungen sei.
Dirk Schmider (Grüne Liste) kritisierte, dass lediglich auf die Tiefgaragenplätze Gebühren erhoben werden. Seiner Meinung nach passe dies nicht zu dem Konzept, dass die Stadt in diesem Jahr möglicherweise über Gebührenerhöhungen nachdenken muss, wozu der Gemeinderat im Frühjahr auch in Klausur gehen wird. Er könne sich auch Gebühren für die Zonen mit Parkscheibenregelung vorstellen, die die Parker per Park-App entrichten könnten.
Bürgermeister Rieger sagte, dass das Aufstellen von Parkautomaten einen hohen Kosten- und Unterhaltungsaufwand mit sich bringen würde: „Die Automaten müssen gewartet werden, das Geld muss jeden Abend entnommen, gezählt und auf die Bank gebracht werden.“ Deswegen habe sich die Stadt gegen die Parkautomaten entschieden, somit sei auch keine Park-App möglich, die nur in Verbindung mit Parkautomaten funktioniere.
Letztlich stimmte das Gremium bei der Enthaltung der drei Mitglieder der Grünen Liste dem Verwaltungsvorschlag zu den neuen Parkregelungen in St. Georgen zu.