Zurückgestellt, verschoben – und jetzt endlich fällig: Der neue Hochbehälter der städtischen Wasserversorgung am Rupertsberg kommt. Das hat der Gemeinderat kürzlich einstimmig beschlossen – und dabei auch gleich festgelegt, wo der neue Hochbehälter hinkommen soll.
Der neue Standort wird demnach der alte sein. Das Gremium hat unter vier möglichen Varianten den Neubau am alten Standort favorisiert. Die Gründe dafür stellte Michael Dold, Geschäftsführer der Firma Aquavilla, in der Sitzung vor. Aquavilla ist als GmbH im Besitz von mehreren Städten und Gemeinden und betreibt für diese die Wasserversorgung – eine klassische Aufgabe kommunaler Daseinsvorsorge.
Kaum neue Leitungen nötig
Laut Dolds Ausführungen ist der Ersatz am jetzigen Standort am kostengünstigsten, denn er braucht natürlich kaum neue Leitungen. Und auch hydraulisch möchte Aquavilla gerne am alten Standort festhalten. Da der Wasserspiegel dort nämlich auf gleicher Höhe liegt wie bei einem anderen Hochbehälter der Stadt, ergibt sich eine Funktion als Ausgleichsbehälter. Auch die Bauzeit könne man überbrücken.
Ein Nachteil des Standorts sei hingegen, dass Zuleitungen und Wege teilweise über privaten Grund laufen würden, so Dold. Und Verhandlungen mit dem Eigentümer dieses privaten Grundes seien bislang fruchtlos verlaufen, sagte Stadtbaumeister Alexander Tröndle: „Ein Beschluss dafür heißt auch, juristischen Beistand einzukaufen.“ Der eigentliche Standort habe aber Bestandsschutz.
Reaktionen aus dem Gremium
Oliver Freischlader (SPD) sagte, dieses Thema sollte man im Interesse der Allgemeinheit klären. Und Jochen Bäsch (FDP) meinte, diese Variante sei mehr als erstrebenswert. Die Auswirkungen der Baukosten auf den Wasserpreis müsse man noch ausrechnen, sagte Bürgermeister Michael Rieger auf Nachfrage von Dirk Schmider (Grüne Liste).
In Bezug auf die Baukosten hat sich der Gemeinderat allerdings ohnehin für die kostengünstigste Variante entschieden. Das liegt nicht nur an der Wahl des Standorts, sondern auch an der Bauweise: In Stahlbeton soll der Hochbehälter nach der Rechnung von Aquavilla knapp 1,9 Millionen Euro kosten. Dasselbe Bauwerk in Edelstahlbauweise wäre mehr als 200.000 Euro teurer gekommen.