St. Georgen – Die für die Bundestagswahl aufgehängten Plakate an den Laternenmasten im Stadtgebiet von St. Georgen, auf denen die Konterfeis der Kandidaten und Logos der Parteien prangen und um Wählerstimmen am Sonntag, 23. Februar, werben, sorgen anders als beabsichtigt für Aufmerksamkeit. Machten vor wenigen Tagen heruntergerissene Wahlplakate verschiedener Parteien Schlagzeilen, gibt es jetzt Knatsch wegen zu hoch hängender Plakate.

Auf unsere Berichterstattung zu den mutwillig zerstörten Plakaten meldete sich der Vorsitzende des CDU-Stadtverbandes, Heinrich Seebacher, beim SÜDKURIER. Nicht nur, um zu ergänzen, dass bei der sinnlosen Zerstörungsaktion vergangenes Wochenende auch ein Wahlplakat der Christdemokraten im Stadtkern mutwillig zerstört wurde. Er vermutet hinter der Aktion auch weniger einen politisch motivierten Hintergrund. Seine Theorie ist, „dass die Plakate abgerissen wurden, weil sie aufgrund ihrer Größe teilweise so stark auf die Gehwege hineinragen, dass man kaum daran vorbeikommt.“

Die CDU habe bewusst auf kleinformatige Plakate gesetzt. Dass diese auf den Laternenmasten ganz weit oben hängen, erklärt Seebacher ebenfalls. „Wir waren die Ersten, die unsere Wahlplakate aufgehängt haben“, so der Stadtverbandsvorsitzende. Dabei habe man bewusst darauf verzichtet, eine so genannte Reihenwerbung zu machen, also mehrere Plakate an Laternenmasten hintereinander anzubringen. „Wir haben die anderen Laternenmasten frei gelassen, damit die anderen Parteien die Möglichkeit haben, ihre Plakate dort aufzuhängen.“

Stattdessen haben die anderen Parteien aber ihre Plakate ebenfalls an den bereits von der CDU belegten Masten aufgehängt und dabei das Wahlplakat der Christdemokraten immer weiter nach oben geschoben. „Zunächst die SPD, danach die FDP“, sagt Seebacher. Deshalb lacht CDU-Kandidat Thorsten Frei jetzt aus gut fünf Metern Höhe herunter, darunter SPD-Kandidatin Derya Türk-Nachbaur und der Kandidat der Liberalen, Mark Hohensee. Seebacher findet dieses Gebaren von den übrigen Parteien nicht in Ordnung. Zwar seien die Wahlplakate in dieser Höhe jetzt wohl vor weiterem Vandalismus sicher. „Aber wir brauchen zum Abhängen jetzt vermutlich eine Hebebühne, weil wir nicht mehr an die Plakate kommen“, so Seebacher. Für die kommenden Wahlen – im nächsten Jahr findet die Landtagswahl statt – wünscht sich Seebacher „vorab ein Gespräch mit den Fraktionsvorsitzenden, damit man sich da besser abspricht.“