Das Eishockey in Villingen-Schwenningen wird weiter professionalisiert. Die Spielsaison 2021/2022 beginnt an diesem Samstag mit einem Test-Heimspiel gegen Augsburg. 5000 Zuschauer dürfen dabei sein, es gilt überall im Stadion Maskenpflicht.
Für die allermeisten Fans wird es das erste Spielerlebnis im neu gestalteten Stadion sein. Die Veränderungen sind markant, vor allem auch für die Zuschauer.
Weshalb die Eisfläche in der Arena nun schmaler ist
Das Spielfeld der Helios-Arena ist verschlankt. Die bisherigen Maße von dreißig mal sechzig Metern sind verändert worden. 26 auf 60 Meter misst nun die Eisfläche. Das sind auch die Spielfeldmaße, welche die große US-amerikanische Profiliga NHL bespielt.
Auf den Rängen gibt es viel mehr Sitzplätze und deutlich weniger Stehplätze als früher. Die Veränderungen in Zahlen: Von den bis zuletzt ausgewiesenen 4400 Stehplätzen gibt es nun noch 2700. Im Gegenzug wurden aus den bisher vorhandenen 1800 Sitzplätzen nun neu 2600 Sitzplätze. In der Summe wird klar: Insgesamt verändert sich die Stadionkapazität von bisher 6200 auf nunmehr 5300 Plätze insgesamt.
Was hinter den Veränderungen im Inneren steht
Hinter diesen Anpassungen stehen drei Faktoren. Zum einen das Arena-Erlebnis und die gestiegenen Ansprüche des Publikums. Für Kunsteisbahn-Geschäftsführer Klaus Hässler ist das außerdem eine logische Reaktion. Er erklärt: „Wir haben so viele Fans, die seit Jahrzehnten zu uns kommen. Niemand ist jünger geworden und Sitz- statt Stehplätze ist einfach auch eine logische Folge dieser Umstände.“ Und, Klaus Hässler nimmt kein Blatt vor den Mund: „Die neue Aufteilung von Sitz- und Stehplätzen im Stadion ist auch betriebswirtschaftlich begründet, ein Sitzplatz lässt sich ertragreicher verkaufen als ein Stehplatz“, sagt der erfahrene Hallenmanager des Oberzentrums, der in Villingen vor Jahrzehnten die Neue Tonhalle erfolgreich an den Start gebracht hatte.
Auch die Eintrittspreise sind ganz neu
Mit neuen Eintrittspreisen geht es in die neue Saison. Die Stehplatzkarte kostet 18,50 Euro. Einen Sitzplatz gibt es ab 29 Euro. Erstmalig muss auch für kleine Kinder Eintritt bezahlt werden. Ein Ticket mit Zutritt zur neuen Hockey Lounge kostet 99 Euro.
Die Fans debattieren die neuen Bedingungen
In Fankreisen sind die neuen Eintrittspreise bereits vorab ein Thema. Zum Beispiel die Tarife für Dauerkarten. Der weggefallene Frühbucher-Rabatt wird hier ebenso diskutiert wie der Umstand, dass von den 28 Spielen nur drei verpasst werden dürfen, andernfalls werde auch die Dauerkarte zum Drauflege-Geschäft, heißt es in entsprechenden Foren.
Bald kommt eine neue Corona-Verordnung

Die Eintrittskarten zu den Spielen der Wild Wings sind nun auch personalisiert. Das heißt, es kann keine Eintrittskarte einfach so an Freunde weitergereicht werden. Die Wild Wings GmbH begründet dies mit den geltenden Corona-Vorschriften. Diese gelten allerdings nicht mehr allzu lange. Zum Start der kommenden Woche soll seitens des Landes erklärt worden sein, ob es überhaupt bei der 3G-Regel bleibt oder ob die 2G-Regel eingeführt wird. Diese hieße dann, dass nur noch Fans mit Impfschutz oder mit dem Status eines Genesenen Zutritt hätten. Mitte September wird zudem eine neue Corona-Verordnung erwartet. In der Helios-Arena wünschen sich Verantwortliche wie Klaus Hässler „nichts sehnlicher als eine normale Saison“. Ein wesentlicher Faktor für das subjektive Empfinden ist dabei die Maskenpflicht. Mit Spannung erwartet wird deshalb, ob diese Vorschrift demnächst vielleicht sogar entfallen kann.
Das bezahlt die Stadt VS für die Maßnahme
Für den Arena-Ausbau hat die Stadt Villingen-Schwenningen genau eine Million Euro freigegeben. Gemeinderat und Aufsichtsrat der Kunsteisbahn GmbH haben dem zugestimmt. Die Summe wurde so begründet: 500.000 Euro für den Tribünenumbau. 300.000 Euro für die neue LED-Beleuchtung und 200.000 Euro für die neue Beschallungsanlage.

Die neue Saison der Deutschen Eishockey-Liga beginnt in Schwenningen mit dem Heimspiel am 10. September gegen Bremerhaven. Erstmalig nach langer Aussetzung der Abstiegsregel wird es in der Spielzeit 2021/2022 dann in der Schlussabrechnung der Liga auch darum gehen, wer aus der DEL absteigen muss.