Aus der Bickenstraße, zumindest dem nördlichen Teilstück zwischen Marktplatz und Bärengasse, wird zunehmend ein Schmuckstück. In der Häuserzeile zwischen Parfümerie Butta und SÜDKURIER-Geschäftsstelle wurden in den vergangenen Jahren mehrere Gebäude saniert und mit attraktivem Wohnraum ausgestattet. Aktuell wird im Gebäude Bickenstraße 7 mit der Generalsanierung begonnen.
Ein Privatmann aus Villingen hat die ehemalige christliche Buchhandlung Hermann Weisser, die im Besitz der Familie Heinzmann war, erworben. Das Gebäude soll in den nächsten Monaten denkmalgerecht generalsaniert werden, berichtete der neue Eigentümer auf Nachfrage des SÜDKURIER. Im Erdgeschoss soll wieder ein Ladengeschäft einziehen. Wenn alles gut läuft, könnten die gewerblichen Räume von rund 100 Quadratmetern noch in diesem Jahr bezugsfertig sein. An Fastnacht wird hier übrigens für ein paar Tage ein privat geführtes Fasnetstüble einziehen. Die oberen Stockwerke will der Hausbesitzer ab Sommer 2018 als Wohnraum für seine Familie nutzen.
Mit dieser Sanierung putzt sich die Bickenstraße weiter heraus. Auf der Nordseite der Straße reiht sich ein frisch saniertes Gebäude im typisch kleinteiligen Villinger Innenstadtgepräge am anderen. Vor rund vier Jahr Jahren wurden in der Bickenstraße 15 über dem Optikgeschäft Fielmann die Obergeschosse saniert und mit schönen neuen Wohnungen ausgestattet. Die Bickenstraße 9 bekam etwa zur gleichen Zeit eine Fassadensanierung und ein Ladengeschäft (Frisörsalon) im Erdgeschoss.
Im Gebäude Bickenstraße 5 steht die aktuelle Generalsanierung kurz vor dem Abschluss. Im Erdgeschoss ist bereits Ende letzten Jahres ein Blumengeschäft eingezogen. Im Obergeschoss des mutmaßlich schmälsten Hauses von ganz Villingen wird derzeit noch gearbeitet. Wie Architekt Andreas Flöß mitteilt, sollen hier über sechs Stockwerke ein zusammenhängender Wohnraum oder, das ist noch nicht endgültig entschieden, eine gewerbliche Nutzung entstehen. Nach der Fertigstellung in wenigen Wochen plant er einen "Tag der offenen Tür", weil dieses Haus aufgrund seiner Geschichte und seines Zuschnitts eine Besonderheit darstellt.
Die neuen Impulse kann die Bickenstaße gut gebrauchen. Sie hat als die kleinste der vier innerstädtischen Straßen die geringste Frequenz. Ein Großteil wird von der Schule St. Ursula oder den abgeklebten Schaufensterfronten von K&L Rupert dominiert. Und die leerstehende ehemalige Fortuna-Brauerei steht seit Jahren zum Verkauf im Internet, bislang ohne Erfolg.