Seit Dienstagnachmittag soll die Internetseite www.handeln-fuer-vs.deabrufbar sein. Mit dieser digitalen Plattform will die Stadtverwaltung in der durch das Corona-Virus verursachten Krisenzeit allen Händlern, Gastronomen sowie den Bürger eine Möglichkeit bieten, besser durch die schwere Zeit zu kommen. „Es ist eine Art Vermittlungsservice“, erklärt Oberbürgermeister Jürgen Roth die neue Seite. Gewebetreibende sollen so eine Möglichkeit bekommen, trotz Corona-Epidemie, ihr Gewerbe weiter zu betreiben und Kunden zu erreichen. „Es ist eine Möglichkeit“, so Roth. Ein Versuch sei es wert. Das gesamte Projekt wurde quasi über das Wochenende aus dem Boden gestampft. Die Werbeagentur Gildner hat die Seite im Schnellverfahren programmiert.

Bild 1: Die Doppelstadt hilft sich jetzt selbst: Internetseite „www.handeln-fuer-vs.de“ soll zwischen Anbieter und Kunden vermitteln
Bild: Fröhlich, Jens

Für Anbieter: Zum Start haben bereits 226 Gewerbetreibende, vom Bäcker bis zum Modegeschäft, ihr Angebot kostenlos eingetragen. Das funktioniert ganz einfach über ein Online-Formular. Alle nötigen Anbieter-Daten werden dort abgefragt und in einer Datenbank gespeichert: Angebot, Liefermöglichkeit, Abholmöglichkeiten, Öffnungszeiten sowie die nötigen Kontaktdaten. Derzeit werden zudem Werbeplakate und Visitenkarten gedruckt.

Bild 2: Die Doppelstadt hilft sich jetzt selbst: Internetseite „www.handeln-fuer-vs.de“ soll zwischen Anbieter und Kunden vermitteln
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Für Kunden: Über Filter, Kategorien und Suchfunktion sollen Kunden komfortabel passende Anbieter und Dienstleister in der Stadt finden. Die Detailseiten der Anbieter geben Auskunft, welche Produkte und Dienstleistungen angeboten werden und wie Bestellung und Lieferung funktionieren. Alle Menschen, die kein Internet haben, steht zudem ab Mittwoch – dann jeweils von Montag bis Freitag und von 8 bis 18 Uhr – eine Telefonhotline unter der Nummer 07721/827070 zur Verfügung. Anrufer werden an die richtigen Stellen vermittelt. Vier städtische Mitarbeiter kümmern sich in zwei Schichten um die Kunden-Anliegen. „Wir vermitteln aber nur“, so Roth. Die Beratung überlasse man den Fachleuten der Anbieter.

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Lieferservice: „Wir selbst bieten keinen Lieferservice an“, betont Roth. Das liege in der Verantwortung der Händler. Ein Blick in das Portal zeigt jedoch, dass viele bereits einen solchen Service im Angebot haben. „Der Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club stellt zudem zwei Lastenfahrräder samt Fahrern für solche Dienste zur Verfügung“, sagt GvO-Geschäftsführer Carsten Dörr. Auch das Fahrradgeschäft Singer wolle Fahrräder zur Verfügung stellen.

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Nach vorne schauen: „Wir müssen jetzt aktiv und kreativ sein“, ist sich GVO-Präsident Joachim Müller sicher. „Fantasie ist gefragt. Wir müssen die Situation als Chance nutzen.“ Während der Telefonservice als Angebot während Krisenzeit geplant sei, könnte die Internetseite auch ein Zukunftsmodell sein, welches sich auszubauen lohnt, so Roth.

In der gesamten Region sind derzeit ähnliche Angebote im Aufbau. Der SÜDKURIER informiert bereits auf der Internetseite http://www.lieblingsladen.de, welche Geschäfte in der Region weiterhin Waren und Produkte anbieten und wie Bestellungen per Telefon oder Email möglich sind.

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