Villingen-Schwenningen: Die neuen Stadtbusse der Verkehrsgemeinschaft VS unter der Lupe

Die neuen Stadtbusse der Verkehrsgemeinschaft VS unter der Lupe

Die drei neuen Stadtbusse der Verkehrsgemeinschaft Villingen-Schwenningen (VGVS) kommen bei den Fahrgästen gut an. Der SÜDKURIER beantwortet viele Leser-Fragen zu den neuen Bussen. Mit Bildergalerie und Video!

31. März 2017, 18:11 Uhr

Jens Fröhlich

Villingen-Schwenningen – Die drei neuen Busse der Verkehrsgemeinschaft Villingen-Schwenningen (VGVS) sind bereits auf den Straßen der Doppelstadt im Einsatz und erfreuen viele Fahrgäste. Doch nicht nur die sind begeistert von den modernen Fahrzeugen. Die Nachricht sorgte auch im sozialen Netzwerk Facebook für reichlich Zustimmung. Der SÜDKURIER hat die insgesamt 900 000 Euro teuren Fahrzeuge genauer angeschaut und zahlreiche Fragen und Anregungen der Leser an die Geschäftsführer Frank Wiest und Klaus Maier gerichtet.

Die Verkehrsgemeinschaft: Die VGVS besteht aus den Unternehmen Stadtverkehr GmbH & Co. KG in Schwenningen und Linienverkehr Maier OHG in Villingen. Zusammen decken sie im Auftrag der Stadt den Linienverkehr mit rund 80 Mitarbeitern und 40 Fahrzeugen ab. Dabei legt jeder Bus pro Jahr rund 75 000 Kilometer zurück.
Fahrpreise: "Steigen jetzt die Fahrpreise?" Diese Frage beschäftigt viele SÜDKURIER-Leser. "Nein", ist die Antwort von Geschäftsführer Wiest. "Die alten Busse wurden über acht Jahre hinweg abgeschrieben", erklärt er. Das werde auch bei den neuen Bussen so gemacht. Die Neuanschaffung werde sich also nicht auf die Fahrpreise auswirken. Aber: Steigende Lohnkosten und schwankende Treibstoffpreise könnten dennoch zu einer Preiserhöhungen führen, so Wiest.
Zehnerkarten: Immer wieder wünschen sich Fahrgäste Mehrfachfahrscheine, also Fünfer- oder Zehnerkarten. Das Thema ist auch bei der Verkehrsgemeinschaft bekannt.

Das Problem sei jedoch das Verbundsystem mit Ringzug, privaten Bus-Unternehmen und der Bahnbus, so Wiest. "Fahrkarten müssen in allen Verkehrsträgern gültig und kontrollierbar sein. Wir sind aber dran." Eine Alternative ist die elektronische Fahrkarte. Ein vorher eingezahltes Guthaben kann nach Bedarf verbraucht werden. Für Einzelfahrten werden 2,20 Euro, für eine Tageskarte 4,30 Euro, bequem im Bus abgebucht.
Bessere Verbindung in der Nacht: "Dieser Wunsch wird in letzter Zeit vermehrt an uns herangetragen, vor allem von jüngeren Menschen", so der Geschäftsführer. Die VGVS möchte sich daher mit dem Jugendgemeinderat an einen Tisch setzen. Die Gespräche dazu würden gerade anlaufen. Wiest gibt aber zu bedenken, dass sich Verbindungen in der Nacht nicht allein durch Fahrgelder finanzieren lassen. Er denkt dabei an Monatskartenbesitzer, die das neue Angebote ebenfalls nutzen werden. Die Frage, wer die fehlenden Einnahmen in der Bilanz ausgleicht, müsse noch geklärt werden. "Wir sind bereit."
Kostenloses WLAN: Die VGVS denkt über die Einführung von kostenlosen Internetzugängen für die Fahrgäste über sogenannte WLAN-Funkverbindungen in allen ihren Bussen nach. "Wir wären bereit, die Voraussetzungen zu schaffen und die Technik in den Bussen zu installieren", verspricht Wiest. Es werde aber noch ein Sponsor gesucht, der zumindest die monatlichen Verbindungskosten übernehme.
Straßensanierung: Viele Leser bei Facebook bemängeln den Zustand der Straßen und meinen, dass die 900 000 Euro besser hier investiert worden wären. "Wir sind ein privates Unternehmen. Wir können keine Straßen bauen", erwidert Wiest. Das sei Aufgabe der Stadt oder des Landkreises. Die Anschaffung der busse sei eine Investition des Unternehmens, ohne Zuschüsse öffentlicher Stellen.

Hier können Sie sich das Video anschauen:

Details der neuen Stadtbusse:

Die Busse sind vom polnischen Hersteller Solaris und zeichnen sich laut VGVS durch ein erfrischendes Design aus. Die grüne Deckenfarbe ... — Die Busse sind vom polnischen Hersteller Solaris und zeichnen sich laut VGVS durch ein erfrischendes Design aus. Die grüne Deckenfarbe sowie große Seiten- und Dachfenster lassen den Innenraum höher wirken.

Ein Monitor über dem Lenkrad gewährt dem Fahrer einen Blick in den Fahrgastraum. Die Anzeige wechselt automatisch die Perspektive. Sie ... — Ein Monitor über dem Lenkrad gewährt dem Fahrer einen Blick in den Fahrgastraum. Die Anzeige wechselt automatisch die Perspektive. Sie soll dem Fahrer mehr Übersicht geben und Sicherheit bieten.

Fünf USB-Anschlüsse stehen Fahrgästen in allen neuen Bussen zur Verfügung, um zum Beispiel Smartphones aufzuladen.

Eine Anzeige informiert Fahrgäste, wo sich der Bus aktuell befindet. Blaue Lichtleisten an der Decke sorgen für angenehmes Ambiente.

In allen Verkehrsmitteln im Verbund können Fahrgäste mit ihrer elektronischen Fahrkarte bezahlen. Die Karte muss dafür einfach auf den ... — In allen Verkehrsmitteln im Verbund können Fahrgäste mit ihrer elektronischen Fahrkarte bezahlen. Die Karte muss dafür einfach auf den gelben Fahrscheinautomat gelegt werden. Man kann aber auch bar bezahlen.

Hält der Bus an, senkt sich das Fahrzeug seitlich nach unten. Fahrgäste können fast ebenerdig zusteigen.

Die neuen Busse bieten einen barrierefreien Zugang. Die Rampe am Hintereingang muss vom Busfahrer mit den Händen ausgeklappt werden. ... — Die neuen Busse bieten einen barrierefreien Zugang. Die Rampe am Hintereingang muss vom Busfahrer mit den Händen ausgeklappt werden. Links im Hintergrund ist der neue Rollatorplatz zu sehen.

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