Gute Nachrichten für die Villinger, die aufatmen werden: Jetzt steht endlich fest, wo künftig ihre „Hauptpost„ zu finden sein wird. Die Postbank-Filiale, deren Mitarbeiter auch Postdiensteistungen, wie das Aufgeben von Briefen und Paketen übernehmen, ziehe Anfang Oktober vom Bahnhof in den Modepark Röther, berichtet auf Anfrage Iris Laduch, Sprecherin der Postbank. Zunächst werde die Niederlassung für etwa sechs Monate im ersten Obergeschoss des Modeparks untergebracht werden, erklärt Laduch weiter. „Danach werden wir in unseren endgültigen Standort im Erdgeschoss des Gebäudes umziehen“, bis der Umbau bewerkstelligt ist. Es werden wie gewohnt Schalter- und Postbankdienstleistungen angeboten.
Das lange Bangen hat damit ein Ende. Nachdem bekannt wurde, dass der Landkreis Anfang 2017 das Postgebäude in der Bahnhofsstraße kaufen wollte und dies auch Ende März desselben Jahres tat, um nach einem Umbau ab Sommer 2021 einen Teil der Kreisverwaltung unterzubringen, drehte sich die Diskussion vor allem darum, was mit Post und Postbank geschieht. Zeitweise wurde sogar die Degradierung zur Mini-Filiale befürchtet, die ist nun – zum Glück – vom Tisch. Für die größere Postfiliale benötigt das Unternehmen vor allem eine Anfahrtsmöglichkeit mit dem LKW. Die ist in der eng bebauten Innenstadt Villingens nicht einfach zu finden. Dort oder in unmittelbarer Nähe sollte der Standort aber liegen.
Die Bedingungen sind mit dem Modepark Röther erfüllt: Zentrumsnähe und Anfahrbarkeit mit größeren Fahrzeugen seien gegeben, bestätigte die Sprecherin der Postbank. Nur die Parkgelegenheiten für die Kunden dürften nicht mehr so komfortabel sein, wie in der Nähe des Bahnhofs. Dort sind die Stellplätze zwar bewirtschaftet, aber für einen kurzen Stopp bei der Post zogen die Autofahrer meist keinen Parkschein. Jetzt stehen Plätze in dem Parkhaus des Modeparks zur Verfügung.
Post und Postbank werden Anfang Oktober aus dem Gebäude, in dem sie seit 1967 unterbracht sind, umziehen. Ziel sei es es, „eine übergangslose Regelung zu schaffen“, kündigt die Postbank-Sprecherin an, nicht auszuschließen sei aber, dass beispielsweise ein bis zwei Tage der Geldautomat, der aus der Bahnhofsstraße in den Benediktinerring transportiert wird, nicht genützt werden könne. Im ersten Obergeschoss wird zunächst eine kleinere Fläche als auf dem endgültigen Standort eine Etage tiefer zur Verfügung stehen. Die künftige Filiale im Erdgeschoss wird sich über 650 Quadratmeter erstrecken. Sie wird sich „freundlich“ präsentieren, unter anderem ausgestattet mit einem Holzboden. Möglicherweise werden auch die Beratungen der Postbank ausgeweitet, doch das lasse sich derzeit noch nicht definitiv sagen.
Altes Postgebäude bald leer
Damit ist der letzte, und der für die Kunden wichtigste Mosaikstein gesetzt: Der Paket- und Zustellstützpunkt, bisher ebenfalls in der Bahnhofsstraße 6 angesiedelt, zog bereits zum 1. August in ein neues Gebäude ins Gewerbegebiet Herdenen. In diesem Zustellzentrum wird die Post für Villingen, einen Teil Schwenningens und Dauchingens angeliefert, bisher rund 250 000 Pakete und 10,5 Millionen Briefe im Jahr. Mitte Juli zog die Postfachanlage mit knapp 300 Postfächern in ein früheres Optikgeschäft in die Paradiesgasse um.