Vor rund drei Wochen gaben die Commerzbank und die Deutsche Bank bekannt, dass sie Gespräche über eine mögliche Fusion aufnehmen. Es sei klar, dass dies bei Kunden und Arbeitnehmern Fragen aufwerfe, sagt Sandra Kobus beim Jahrespressegespräch der Commerzbank Villingen, zu der die Filialen Villingen, Schwenningen und Donaueschingen gehören.

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„Für die Kunden geht es aber weiter, wie sie es gewohnt sind“, versichert die Pressesprecherin der Commerzbank Region Süd. Die Gespräche liefen hinter verschlossenen Türen ab und würden ergebnisoffen geführt. „Sobald Ergebnisse da sind, werden wir dies kommunizieren“, so Kobus.

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Dass möglichst schnell informiert werde, sobald man mehr wisse, betont auch Anton Gereitzik, Niederlassungsleiter der Commerzbank Freiburg, zu der die hiesigen Filialen gehören. Er streicht zugleich heraus, dass es im Gegensatz zu anderen Commerzbank-Standorten in der Region Villingen-Schwenningen zu keinen Streiks gekommen sei.

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Immer mehr Online-Banking

Gereitzik ist in seiner Niederlassung für den Bereich Privat- und Unternehmerkunden zuständig. „Mein Herz hängt an der Region Villingen, denn hier passiert etwas. Es ist eine Wachstumsregion“, sagt Gereitzik. Die Filialen in Villingen, Schwenningen und Donaueschingen seien der zweitgrößte Marktbereich seiner Niederlassung.

Im Privatkundengeschäft sei die Zahl der Kunden im vergangenen Jahr um 235 auf 18 300 gestiegen. Das führt Gereitzik nicht zuletzt auf die Beratungsangebote vor Ort zurück. „Deshalb werden wir die Filialen auch beibehalten“, versichert Gereitzik. Denn auch wenn sich vier von fünf Neukunden fürs Online-Banking entscheiden, sei die Vor-Ort-Beratung weiterhin gefragt.

Zuwachs bei Kreditgeschäft und Firmenkunden

„In der Region Villingen wird auch richtig konsumiert“, sagt Gereitzik und unterstreicht dies mit den Zahlen zu den Ratenkrediten und Immobilienfinanzierungen, die um 34 Millionen gestiegen seien. „Ein Viertel des Ratenkreditgeschäfts unserer Niederlassung stammt aus der Region Villingen und das Wachstum ist hier größer als auf der Freiburger Seite“, betont Gereitzik.

Auch bei den Firmenkunden sei die Commerzbank in der Region gut aufgestellt, sagt Andreas Weerth, der bei der Niederlassung Freiburg für diesen Bereich zuständig ist. Firmenkunden sind Unternehmen mit einem Jahresumsatz von über 15 Millionen Euro. „Unsere Niederlassung konnte 39 neue Kunden gewinnen und wir betreuen nun insgesamt 1035 Firmenkunden“, so Weerth. Die Firmenkunden-Standorte in Villingen und Singen seien dabei für die Commerzbank mindestens so bedeutend wie die Standorte in Freiburg und Lörrach.

Zinswende laut Commerzbank nicht vor 2020

Was sowohl Firmen- als auch Privatkunden betrifft, ist die Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank, wodurch das Geld auf dem Konto nichts abwirft und Kredite günstig sind. Andreas Weerth und Anton Gereitzik rechnen damit, dass die Niedrigzinspolitik auch im laufenden Jahr fortgeführt wird. „Unsere Volkswirte rechnen aber damit, dass es 2020 zu einer Zinswende kommt“, sagt Weerth.