Villingen-Schwenningen – Wie menschlich handelt die Medizin angesichts des zunehmenden Kostendrucks und vor dem Hintergrund der Digitalisierung? Das ist das Thema des kommenden VS-Forums des Medienhauses SÜDKURIER. Als Referent kommt der bekannte Mediziner, Philosoph, Medizinethiker und Universitätsprofessor Giovanni Maio.
Der Abend findet in der Neuen Tonhalle in Villingen am Mittwoch, 10. Juli, statt. Bühnenbeginn ist um 19.30 Uhr.
Der eingeladene Referent hat an der Freiburger Universität den Lehrstuhl für Medizinethik inne. Er ist sowohl ausgebildeter Philosoph als auch Arzt mit klinischer Erfahrung. Er kennt den Schwarzwald-Baar-Kreis bestens; schließlich hat er schon mehrere Jahre am hiesigen Klinikum gearbeitet. Maio überschreibt seinen Vortrag beim VS-Forum so: „Zwischen Digitalisierung und Leistungsdruck – wie gelingt die Medizin menschlich und patientengerecht?“
Im Anschluss an seine Rede wird er auf der Bühne mit Ulrich Fink, Chefarzt der Radiologie am Schwarzwald-Baar-Klinikum und ärztlicher Direktor, sowie mit SÜDKURIER-Redaktionsleiter Norbert Trippl diskutieren. Er hat sich im Vorfeld des Abends auch ausdrücklich Fragen aus dem Publikum gewünscht.
Die Gesprächskonstellation auf der Bühne ist bewusst gewählt: Ulrich Fink hat den Bau des neuen Klinikums zwischen Villingen und Schwenningen intensiv mitbegleitet. Norbert Trippl beobachtete Planung und Bauzeit, aber auch Details wie die Finanzierung des Hauses journalistisch.
Der Referent des VS-Forums stellt sich kritisch zu Entwicklungen der modernen Medizin. Es ist ihm ein Anliegen, Medizin als eine Verknüpfung von Technik und professioneller Zuwendung zu verstehen. Deswegen kritisiert er eine einseitige Fixierung der Medizin auf bloße Technik und sieht gerade in der Zwischenmenschlichkeit, im Gespräch und in der Sorge für den anderen einen Grundpfeiler ärztlicher und pflegerischer Identität.. Seiner Meinung nach unterminiere die gegenwärtige Durchökonomisierung der Medizin genau diesen zwischenmenschlichen Bereich der Medizin. Und auch dem Digitalisierungstrend dürfe die Medizin sich nicht kritiklos unterwerfen.
Giovanni Maio bekam verschiedene Rufe auf Lehrstühle im In- und Ausland und nahm den Lehrstuhl für Medizinethik an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg an. Er wurde in namhafte Kommissionen hineinberufen, so in die Zentrale Ethik-Kommission für Stammzellenforschung und in den Ausschuss für ethische und juristische Grundsatzfragen der Bundesärztekammer. Außerdem wurde er zum Berater der Deutschen Bischofskonferenz ernannt.
Maio hat bis heute über 400 Arbeiten veröffentlicht. Seine neuesten Buchpublikationen: Werte für die Medizin. Warum die Heilberufe ihre eigene Identität verteidigen müssen (Kösel Verlag 2018), Mittelpunkt Mensch. Lehrbuch der Ethik in der Medizin. (Schattauer Verlag 2017), Den kranken Menschen verstehen. Für eine Medizin der Zuwendung (Herder Verlag 2016), Geschäftsmodell Gesundheit. Wie der Markt die Heilkunst abschafft (Suhrkamp 2016), Medizin ohne Maß. Vom Diktat des Machbaren zu einer Ethik der Besonnenheit (Trias Verlag 2015).
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