Vier Schulklassen, sechs Lehrer – alle müssen zuhause bleiben. Eine Radikal-Aktion zum Schutz von uns allen. Schnell, konsequent und in diesem Falle lieber zuviel wie zu wenig gemacht. Ich fühle mich da als Bürger sehr gut aufgehoben. So stelle ich mir Behörde vor – als Behüter und Begleiter.

Natürlich lässt sich eine solche Vorgehensweise kritisieren: Panikmache, große Welle lostreten. Diese Bewertungen dürfen Sie gerne anderswo nachlesen. Hier aber sage ich: Danke, Ihr Stadt-Verwalter und Gesundheits-Bewacher in den Ämtern und Einrichtungen. Es geht bei uns darum, das zu verhindern, was den Italienern erblüht ist. Die Kasernierung des gesamten Landes.

Klar: Für die betroffenen Eltern ist es schwer zu bewältigen, wenn die Kinder plötzlich nicht in der Schule tagsüber versorgt sind und die Mama und der Papa berufstätig sind. Trotzdem ist der behördliche Durchgriff komplett richtig und wichtig – auch als Signal: Leute, denkt darüber nach, wohin ihr am Wochenende fahrt. Und ob überhaupt.

Den betroffenen Realschülern geht es nach ihrer Exkursion über den Rhein gesundheitlich nicht schlecht. Trotzdem waren die Klassen im Risikogebiet und deshalb wurden jetzt die Schotten dicht gemacht – für den Fall, dass sich jemand infiziert hat.

Ach ja: Schulunterricht kann trotzdem stattfinden. Auch in Furtwangen ist eine ganze Schule zu. Dort holen sich Eltern nun Schulbücher, um ihre Kinder zuhause zu unterrichten. Bürgerschaftliches Engagement – das sollten wir in Villingen nachmachen. Wie das geht? Einfach beim Bürgermeister in Furtwangen anrufen. Der hat kurzfristig einen Bücher-Ausgabetag für Eltern organisiert. Auf dass das Lernen weiter gehen kann.