„Ich gebe Ihnen nicht die Hand“, begrüßt Birgit Möhrle-Beese mit einem freundlichen Lächeln. Sie ist Leiterin der Parkresidenz am Germanswald und betreut mit ihren Mitarbeitern 90 Bewohner im Alter zwischen 65 und 98 Jahren. Auf das Händeschütteln zu verzichten, ist ein kleiner Baustein von vielen, mit denen sich die Einrichtung gegen das Corona-Virus schützt. In den Alten- und Pflegeheimen ist besondere Vorsicht geboten, gelten doch die älteren Menschen als Hochrisiko-Patienten. Die Parkresidenz will vor allem verhindern, dass irgendwelche Keime eingeschleppt werden. „Jeder Infekt kann unsere Bewohner schwächen und damit anfälliger für Corona machen“, so Birgit Möhrle-Beese. Ihrer Meinung nach kann jeder seinen Teil dazu beitragen, dass sich das Virus nicht ausbreitet.

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Ein großes Schild im Eingangsbereich der Parkresidenz fordert die Besucher auf, die Händehygiene zu beachten und die Einrichtung nicht ...
Ein großes Schild im Eingangsbereich der Parkresidenz fordert die Besucher auf, die Händehygiene zu beachten und die Einrichtung nicht zu betreten, wenn sie sich krank fühlen. | Bild: Hoffmann, Claudia

So steht schon im Eingangsbereich ein großes Schild mit genauen Anleitungen, wie die Hände zu desinfizieren sind. Außerdem werden Besucher aufgefordert, wenn sie irgendwelche Krankheitssymptome haben, auf einen Besuch zu verzichten. Direkt neben dem Schild steht ausreichend Desinfektionsmittel bereit. „Wir desinfizieren im Moment zweimal am Tag alle Türklinken, Handläufe, Telefone, den Aufzug und wechseln öfter am Tag alle Tischdecken“, berichtet die Leiterin. Paketboten, Briefträger, Lieferanten – alle Personen, die das Haus betreten, werden ultimativ aufgefordert, sich die Hände zu desinfizieren – wenn sie es nicht von sich aus machen. „Da haben wir ein strenges Auge drauf“, betont Pflegedienstleiterin Cathrin Beese. Hier seien auch die Mitarbeiter entsprechend geschult, wirklich selbstbewusst und mutig einzugreifen, wenn sich jemand nicht die Hände desinfiziert. Die Mitarbeiter selbst desinfizieren sich die Hände vor und nach jedem Kontakt mit den Bewohnern, auch die älteren Menschen sind geschult und informiert.

Nadin Budig und Sarah Oesterle zeigen, wie die Händedesinfektion richtig funktioniert.
Nadin Budig und Sarah Oesterle zeigen, wie die Händedesinfektion richtig funktioniert. | Bild: Hoffmann, Claudia
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Im Zweifelsfall müsse man vorsichtig sein: So hat Birgit Möhrle-Beese dem Physiotherapeuten, der in der Einrichtung die Bewohner, aber auch Externe, betreut, geraten, zwei Patienten abzusagen, die gerade aus Südtirol zurückgekommen sind: „Hier wollen wir kein Risiko eingehen.“

Birgit Möhrle-Beese weiß beispielsweise durch Erkrankungen mit dem Noro-Virus, dass die Abläufe im Haus gut klappen. „“Wir machen dann sofort alles zu, es gibt keine Therapien mehr und die Bewohner sollten in ihren Zimmern bleiben.“

Natürlich gibt es im Haus einen Pandemieplan und es sind ausreichend Desinfektionsmittel, Schutzmasken und Schutzanzüge vorhanden, so Möhrle-Beese. Mit etwas Sorge blickt sie auf die Messe „Jobs for Future“, wo alle Alten- und Pflegeheime mit Ständen vertreten sind. Hier sieht sie eine große Gefahr, Viren in die Einrichtung einzuschleppen, da ja viele Mitarbeiter am Stand sind und Kontakt mit hunderten von Menschen haben.

Auch in den Einrichtungen der Caritas gilt erhöhte Vorsicht, wie Geschäftsführer Michael Stöffelmaier erklärt. Die Mitarbeiter in den Pflegeeinrichtungen werden standardmäßig geschult. „Derzeit unterrichten wir über besonderen Vorsichtsmaßregeln zur Vermeidung von Ansteckungsgefahren auch durch den COVID-19 Virus„, so Stöffelmaier. Die Hygienepläne werden entsprechend angepasst und die Bestände an Infektionsschutzbekleidung wie Gesichtsmasken und Einmalhandschuhe werden geprüft und erhöht. Allen Besuchern wird per Aufsteller die Desinfektion der Hände beim Betreten und Verlassen der Einrichtung empfohlen, berichtet Stöffelmaier. „Derzeit arbeiten wir an einem Pandemieplan, um vorbereitet zu sein, wenn erste Infektionsfälle auftreten.“