Mit einer sehr zurückhaltenden Wortmeldung des Fraktionssprechers hat sich die VS-CDU in der Ratsdebatte zum Standortübungsplatz der Donaueschinger Soldaten nicht klar geäußert. Jetzt schiebt Parteisprecherin Renate Breuning eine schriftliche Erklärung nach. Darin heißt es:
„Der CDU Stadtverband VS erklärt ausdrücklich seine Unterstützung der Bundeswehr, den Männern und Frauen, die für unser Land und unsere Freiheit eintreten. Er äußert aber Unverständnis und Vorbehalte über den geplanten Standortübungsplatz im Herzen von sieben Gemeinden und im Naturschutzgroßprojekt Baar.
Dieser Standortübungsplatz läge zwischen 1,8 Kilometer (Überauchen) und 4 KIlometer (Pfaffenweiler) entfernt. Innerhalb dieses Umkreises liegen dann noch die Gemeinden klengen, Grüningen, Wolterdingen, Marbach, Rietheim und vor allem Tannheim. Eine zu erwartende Lärmbelästigung, und sei sie auch „nur“ wie in den üblichen Arbeitszeiten, ist den Patienten der Nachsorgeklinik nicht zuzumuten, würde wohl das gesamte Konzept dieser anerkannten Einrichtung in Frage stellen.
Wer schon einmal auf dem Ochsenberg unterwegs war, kann die Entscheidung der Bundeswehr nur schwer nachvollziehen. Hier handelt es sich um ein Wald-Naherholungsgebiet mit Rad- und Wanderwegen, mit einem alten Baumbestand, mit mehreren Biotopen und Quellen.
Die CDU in Villingen-Schwenningen bezweifelt auch die Aussagen der Militärs im Gemeinderat, dass dieses Waldstück für die Bevölkerung weiter zugänglich wäre. Dagegen spricht die Erfahrung mit dem jetzigen Standortübungsplatz bei Grüningen, der eingezäunt ist mit vielen Hinweisschildern, dass dieses Gelände nicht betreten werden darf. Und überhaupt: Was geschieht mit diesem Platz in Zukunft?
Regelrecht empörend findet man es in der CDU und sicher in dem größten Teil der Bevölkerung, dass man erst vor wenigen Jahren den Standort Immendingen geschlossen hat, wo die benötigte Infrastruktur gegeben war. Jetzt soll ein Naturschutzgebiet in unserer Gegend dafür geopfert werden? Dafür fehlt selbst den gegenüber der Bunderwehr wohlmeinendsten Bürgern jegliches Verständnis.“