Während vielerorts in Deutschland die Zahlen Corona-Zahlen zuletzt deutlich anstiegen – einige Städte und Regionen wurden gar als Risikogebiet eingestuft – hatte die sogenannte zweite Welle der Corona-Pandemie den Schwarzwald-Baar-Kreis bislang noch kaum getroffen. Die Sieben-Tage-Inzidenz lag bis Freitag gerade einmal bei einem Wert von 11,8. Der Wert besagt, wie viele Neuinfektionen es in den letzten sieben Tagen pro 100.000 Einwohner gab. Bundesweit gilt: Erreicht dieser Wert 50, können in betroffenen Regionen Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen angeordnet werden. In Baden-Württemberg sind ab einem Wert von 35 bereits lokale und regionale Maßnahmen zur Virus-Eindämmung seitens der Landkreise oder den Gemeindeverwaltungen möglich.

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Anstieg: Wie das Gesundheitsamt am Montag mitteilt, wurden insgesamt 652 Fälle gemeldet, die bereits wieder gesund sind (+ 8 Fälle zum Freitag, 9. Oktober). Die Zahl der bestätigten Coronavirus-Fälle liegt bei 764 (+ 36 Fälle zum Freitag, 9. Oktober), die genesenen Fälle sowie 35 Todesfälle (keine Änderung) sind hierin enthalten. Somit liegt die Zahl der aktuell an Corona infizierten Personen bei 77 (+ 28 Fälle zum Freitag, 9. Oktober). Das ist ein deutlicher Anstieg, der sich auch bei der Sieben-Tage-Inzidenz bemerkbar macht, die sich mit aktuell 27,29 mehr als verdoppelt hat. Damit ist die 35-er Marke nicht mehr weit entfernt. Zum Vergleich: Der Landesdurchschnitt lag am Sonntag bei 28,6, der Landkreis Esslingen bei 74,4, Stuttgart bei 55,8, die Nachbarlandkreise Ortenau bei 42,5 und Tuttlingen bei 36,2. Währenddessen befinden sich im Schwarzwald-Baar Klinikum zwei am Coronavirus erkrankte Person und zwei Verdachtsfälle. In dem von der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) betriebenen zentralen Corona-Abstrichzentrum am Standort Hallerhöhe in VS-Schwenningen wurde am Freitag von 92 Personen ein Abstrich genommen.

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Krankheitsfälle in den Gemeinden: Laut Gesundheitsamt wurden in Villingen-Schwenningen bislang 312 Corona-Fälle nachgewiesen, davon sind 278 Personen genesen. Mit aktuell 34 Infizierten gibt es in der Doppelstadt demnach die meisten akuten Fälle. Die weiteren nachgewiesenen Fälle verteilen sich wie folgt. In Klammern sehen Sie die Zahl bereits genesener Personen. Die akuten Fälle ergeben sich aus der Differenz beider Zahlen: Donaueschingen 60 (58), Bad Dürrheim 35 (32), Blumberg 53 (48), Bräunlingen 13 (12), Brigachtal 16 (6 genesen), Dauchingen 10 (10), Furtwangen 49 (34), Gütenbach 5 (2), Hüfingen 38 (35), Königsfeld 24 (23), Mönchweiler 4 (2), Niedereschach 30 (24), Schönwald 5 (3), Schonach: 11 (9), St. Georgen 69 (49), Triberg 13 (13), Tuningen: 4 (4), Unterkirnach 5 (5), Vöhrenbach 8 (5). Betroffenen Personen werden auf Anordnung des Gesundheitsamtes zu Hause isoliert. Eine Häufung der Fallzahlen ist derzeit in der Doppelstadt, in Furtwangen, Niedereschach, St. Georgen und in Brigachtal zu beobachten.

Hinweisschild vor dem Corona-Abstrichzentrum. Bild: Norbert Trippl
Hinweisschild vor dem Corona-Abstrichzentrum. Bild: Norbert Trippl | Bild: Trippl, Norbert

Kita geschlossen: Der Anstieg in Brigachtal ist mit den Corona-Fällen in der Kindertagesstätte Froschberg begründet. Am Montag teilte die Gemeinde mit, dass vom Gesundheitsamt bereits am vergangenen Freitag eine Corona-Infektion bei einem Elternteil festgestellt wurde. Weil diese Person Anfang Oktober an einem Elternabend teilgenommen hatte, wurden mindestens drei Erzieherinnen ebenfalls mit Corona infiziert, und das obwohl, so beteuern Gemeindeverwaltung und Kita-Leitung, die Hygienevorgaben eingehalten wurden.

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Über das Wochenende wurde das Kita-Personal auf Corona getestet, in drei Fällen mit positivem Ergebnis. Diese Mitarbeiter befinden sich nun in Quarantäne. Am Montag wurden zudem alle Kita-Kinder sowie die Elternteile, die an besagtem Abend anwesend waren, auf eine mögliche Corona-Infektion getestet. Je nach Ergebnis werden weitere Maßnahmen ergriffen.

Unser Bild zeigt die Kita Froschberg in Kirchdorf von außen. Bild: Tobias Lange
Unser Bild zeigt die Kita Froschberg in Kirchdorf von außen. Bild: Tobias Lange | Bild: Lange, Tobias

Einschätzung: Jochen Früh, Leiter des Gesundheitsamtes im Schwarzwald-Baar-Kreis sagt: „Wie in der gesamten Bundesrepublik und im Land Baden-Württemberg, so ist auch hier bei uns im Schwarzwald-Baar-Kreis der Anstieg der Corona-Infektionen über die vergangene Woche deutlichst zu spüren.“ Seit vergangenem Freitag habe man dem Robert Koch-Institut 36 neue Fälle melden müssen, die sich auf die verschiedensten Ereignisse zurückführen lassen und die den gesamten Landkreis betreffen. Die Infektionen seien jedoch auf vier außerhalb des Landkreises liegende Ausbrüche zurückzuführen, so Früh. Das Virus sei also in den Schwarzwald-Baar-Kreis eingetragen worden. „Wir haben im Landkreis keinen spezifischen Hotspot, auf den die Infektionen zurückgeführt werden können“, erklärt er. Er und seine Mitarbeiter würden derzeit auf Hochtouren arbeiten, um alle Kontaktpersonen zu ermitteln. „Wir sind im engen Austausch mit den Betroffenen. Wir hoffen, dass die ergriffenen Maßnahmen der Quarantäne und Testungen greifen“, so Früh. Der weitere Verlauf der Pandemie sei davon abhängig, ob nun weitere Folgefälle auftreten.

Rückblick: Immer wieder kam es in den vergangenen Tagen und Wochen zu kleineren Ausbrüchen, vor allem an Schulen. Die Josef-Hebting-Schule in Vöhrenbach und die Lucian-Reich-Schule in Hüfingen waren nach den Ferien als erstes betroffen. Bei insgesamt drei Schülern wurde das Virus nachgewiesen.

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Nur kurze Zeit später flammte die Pandemie in der Doppelstadt auf. Mehrere Corona-Fälle an drei VS-Schulen lautet die vorläufige Bilanz. Auch an Schulen in Furtwangen, Titisee-Neustadt und Schramberg gab es Fälle.

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In der Blumberger Firma Schwarzwaldhof wurden sechs Personen positiv getestet.

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