„Wer andere glücklich macht, der wird glücklich“, mit diesen Worten frei nach dem französischen Literaturnobelpreisträger André Gide begrüßte Oberbürgermeister Jürgen Roth mehr als 300 Bürger der gemeinsamen Stadt. Diese Bürger haben eines gemein: Sie engagieren sich ehrenamtlich und bilden so die Seele der Demokratie, so der OB. „Ihre Arbeit ist wertvoll, und Sie geben unserer Stadt ein sympathisches und menschliches Gesicht“, lobte Roth die auf vielen Feldern des Ehrenamtes tätigen Menschen. Das gebiete Dank und Anerkennung.
Um den engagierten Ehrenamtlern einen kleinen Teil Anerkennung zugutekommen zu lassen, hatte die Fachstelle Ehrenamt zum jährlichen Tag des Ehrenamts in die Neue Tonhalle eingeladen. So viele Menschen wie noch nie waren dieser Einladung gefolgt. Nach einem fulminanten Auftakt der Inklusive-Band WG and Friends, die für den musikalischen Rahmen der Feierlichkeiten sorgte, hatten die Gäste bei einem gemeinsamen Essen Gelegenheit, sich auszutauschen oder sich in der Ehrenamtsgalerie über andere, ebenfalls vom Ehrenamt getragene Projekte zu informieren. Als ihr Motiv nannten die meisten, dass es einfach Spaß mache, anderen Menschen zu helfen. Außerdem wolle man an die Gesellschaft etwas zurückgeben, wenn man selbst einmal Hilfe aus der Gemeinschaft erhalten habe.
Sie habe selber öfter Hilfe gebraucht und erhalten, und es sei immer gut ausgegangen, erzählt Ursula Koch, die sich seit vielen Jahren im Hospiz Via Luce engagiert. Jetzt wolle sie etwas zurückgeben. In einem zweiten Ehrenamt ist sie in der Krankenbetreuung im Klinikum tätig. Domenica Gulli ist aus den gleichen Gründen im Hospiz Via Luce tätig. Vier Stunden pro Woche bringt sie sich dort in der Betreuung ein. Zusätzlich helfe sie in einem Pflegeheim. „Ich wusste immer, wenn ich mal nicht mehr im Beruf stehe, werde ich mich in dieser Form engagieren.“ Und, ergänzt die gebürtige Italienerin, „man bekommt so viel Dankbarkeit zurück.“ Ein ganz anderes Ehrenamt bekleidet beispielsweise Jörg-Dieter Klatt, der im Villinger Reparatur-Café defekte Geräte repariert und dadurch der Umwelt hilft. „Das ist nachhaltig und macht obendrein viel Spaß“, sagt er. Ebenfalls der Nachhaltigkeit gewidmet sieht das Team des B9 Second-Hand-Ladens das eigene Engagement. Anita Neidhardt-März hat hier ganz praktische Motive: „Ich mache das, was ich kann; ich bilde und pflege Netzwerke und bringe Menschen zusammen.
Das Ehrenamt habe viele Gesichter, erklärt Cosima Haller, die bei der Fachstelle Ehrenamt verantwortlich ist. Ob in Sportvereinen, in der Brauchtumspflege oder in der Jugendarbeit – jedes ehrenamtliche Engagement sei wichtig.