Villingen-Schwenningen – Mehr als 300 ehrenamtlich Engagierte begrüßte Oberbürgermeister Jürgen Roth bei der Feier zum Tag des Ehrenamtes in der Aula des Gymnasiums am Deutenberg in Schwenningen. Rettung bei Feuer und Katastrophen, Unterstützung von Senioren, Migranten und Menschen mit Behinderung, Engagement in Kultur, Kommunalpolitik oder Umweltschutz – die Ehrenamtlichen engagieren sich in allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens. „Das Ehrenamt in Villingen-Schwenningen hat viele Namen und Gesichter“, bedankte sich Oberbürgermeister Jürgen Roth im Namen der Stadtgesellschaft.

Cosima Haller von der Fachstelle Ehrenamt im Amt für Jugend, Bildung, Integration und Sport führte durch das vielfältige Programm des Abends. Dazu gehörten auch Informationen zum Thema Resilienz. In ihrem praxisnahen Impulsvortrag präsentierte Rita Puhlmann die unterschiedlichen Stresstypen sowie Strategien zum jeweils angemessenen Stressabbau. Und: „Über den Wintermarkt kann man ganz ohne Geldbeutel schlendern“, versprach Cosima Haller. Im überdachten Außenbereich der Aula luden verschiedene Stände zum Essen ein. Sabine Braun und das Team vom Amt für Jugend, Bildung, Integration und Sport schenkten Glühwein und Getränke aus.

In der Ehrenamtsgalerie präsentierten sich Vereine und Initiativen und luden zum Austausch mit anderen Ehrenamtlichen ein. Ingrid Kimmich vertrat den Hospiz-Förderverein. „Hier kann ich meine Fähigkeiten einbringen“, erklärte die ehemalige Fachkraft für Onkologie und Palliativpflege ihren Einsatz im Bereich der Sterbebegleitung.

Anita Neidhardt-Merz und Birgitt Spendler informierten über die Tätigkeit des inklusiven Nachhaltigkeits- und Begegnungszentrums B9. „Mir ist das Konzept der Nachhaltigkeit wichtig“, beschrieb Birgitt Spendler die Motivation für ihren Einsatz.

Auch im Bereich der Kultur wird Ehrenamt gebraucht. Klaus Peter Karger gehört zu den Gründungsmitgliedern des Guckloch-Vereins im Jahr 1977. „Weil ich Kino liebe“, begründete der ehemalige Radiojournalist sein jahrelanges Engagement.

Vanessa Keilbach gehört zur jungen Generation ehrenamtlich Engagierter. Die 23-jährige Erzieherin betreut zusätzlich zu ihrer Tätigkeit in einer Kindertagesstätte eine Sportgruppe des Kinderschutzbundes. Hier möchte sie Erfahrung im Umgang mit älteren Kindern sammeln. „Man ist nicht nur Trainerin, sondern auch Vertrauensperson“, beschrieb sie ihre ehrenamtliche Tätigkeit. Dabei freut sie sich über die Unterstützung ihres Mannes Philip Keilbach. Wann immer es sein Dienst als Gesundheits- und Krankenpfleger am Klinikum Donaueschingen zulässt, unterstützt der 33-Jährige seine Frau bei der Betreuung der Kinder.

„Das ist ein tolles Angebot der Stadt“, freute sich Bernd Scholl über die Feier für die Ehrenamtlichen. Der 68-Jährige ist seit 52 Jahren beim Technischen Hilfswerk Villingen-Schwenningen tätig. „Weil es Spaß macht, Menschen zu helfen“, erklärte er seinen jahrelangen Einsatz bei Bränden, Katastrophen und in Hochwassergebieten. Dass er dabei sein Leben riskiert, verdrängt er. „Es kann immer was passieren“, ist sich der Retter bewusst. Viel mehr sorgt sich der Ehrenamtliche aber um die zunehmenden Gefahren bei alltäglichen Rettungseinsätzen. Die Angriffe auf Hilfskräfte machen die Einsätze zu einem unberechenbaren Risiko. Bernd Scholl hat kein Verständnis dafür: „Man denkt, dass einen die Bevölkerung unterstützt.“