In den Schulen der Doppelstadt und im Landkreis ist wieder ein Stück Normalität eingekehrt. Die Grundschüler bis Klasse 4 sind nach den Pfingstferien wieder in voller Klassenstärke in die Schulen zurückgekehrt, die älteren Schüler ab Klasse 5 zu 50 Prozent. „Wir haben Kinder, die waren seit Weihnachten nicht mehr in der Schule!“, berichtet Stephanie Schick, die Rektorin der Golden-Bühl-Schule in Villingen. „Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen.“

Schule auf einmal wichtig

Die Pandemie hat den Alltag der Schüler gehörig durcheinander gebracht und ihnen sowie ihren Familien teilweise enorme Lasten aufgebürdet. Insofern ist die Rückkehr für viele Buben und Mädchen und deren Eltern auch eine große Entlastung. „Unsere Kinder sind gerne wieder da. Erstaunlich ist für uns zu beobachten, wie wichtig und toll die Schule für die Kinder auf einmal ist“, berichtet Schulleiterin Schick ihre Beobachtung nach wochenlangem „Schulentzug“ für viele Eleven.

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Seit Montag sind alle Grundschüler in der Stadt wieder in voller Klassenstärke wieder in den Schulen. Am Golden Bühl sind das beispielsweise 176 Kindern. Das Leben ist also in die Schulen wieder zurückgekehrt, „Gottseidank“, sagt die Rektorin. Für die 270 älteren Kinder in der Sekundarstufe ab Klasse 5 gilt indes bis auf Weiteres das Wechselspiel zwischen Fern- und Präsenzunterricht. Die Hälfte der Kinder wird zu Hause unterrichtet, die andere andere Hälfte in der Schule. Nur die Abschlussklassen waren auch in den vergangenen Lockdown-Wochen durchgängig in der Schule, damit sie optimal die Abschlussprüfungen vorbereitet werden können.

Stephanie Schick, Rektorin der Golden-Bühl-Schule: „Unsere Kinder sind gerne wieder da. Erstaunlich ist für uns zu beobachten, wie ...
Stephanie Schick, Rektorin der Golden-Bühl-Schule: „Unsere Kinder sind gerne wieder da. Erstaunlich ist für uns zu beobachten, wie wichtig und toll die Schule für die Kinder auf einmal ist.“ | Bild: Hans-Juergen Goetz

Die Rückkehr der Kinder in die Schule nach den Ferien hat die Schulleitungen für einige Herausforderungen gestellt. „Unser Start von Null auf Hundert ist gut geglückt“, freute sich Schulleiterin Stephanie Schick. Doch die Pädagogen und die Kinder müssen sich nach den zahlreichen Ausfällen des Präsenzunterrichts erst einmal wieder aneinander gewöhnen.

Konflikte absehbar

Die Schüler freuen sich natürlich, ihre Lehrer, Freunde und Klassenkameraden wiederzusehen. Entsprechend gut ist die Stimmung. „Die anfängliche Euphorie der Kinder müssen wir aber emotional etwas abfedern“, sagt die Rektorin. Aus Erfahrung erwartet sie, dass es bald wieder zu Konflikten kommt, wenn die Kinder wieder dauerhaft zusammen seien. So war es auch im vergangenen Herbst. „Damals gab es sehr viele Konflikte.“ Die Schulleitung habe sich daher bereits mit den Schulsozialarbeitern zusammengesetzt, und besprochen, wie man diese Konflikte vermeiden oder entschärfen könne.

Hinzu kommt: Die Einschränkungen infolge der Pandemie sind noch nicht vorbei. Die Schüler müssen im Unterricht immer noch Schutzmasken tragen, es gilt für alle, die am Präsenzunterricht teilnehmen, die regelmäßige Testpflicht. Die Verweigerung der Testungen (durch die Eltern) hat sich inzwischen relativiert. Wie Schick ausgerechnet hat, lag die Quote der Testverweigerer unter den Grundschülern bei 8,6 Prozent. Diese Kinder mussten zu Hause bleiben und wurden im Fernunterricht beschult. Doch das hat sich verändert. „Inzwischen sind es nur noch vereinzelt Kinder, die deswegen zu Hause bleiben“, berichtet die Rektorin.

Sport eingeschränkt

Eingeschränkt ist auch der Sportunterricht, der derzeit nur mit kontaktlosen Übungen sowie im Freien stattfindet, dementsprechend aber wetterabhängig ist. Ab einer Wocheninzidenz von 35 wäre zwar wieder Sportunterricht in der Halle möglich. „Doch das sehen wir an unserer Schule noch nicht so bald und bleiben da vorsichtig“, urteilt die Rektoren.

Wenn das Corona-Infektionsgeschehen im Schwarzwald-Baar-Kreis weiter sinkt und die Inzidenz stabil unter dem Wert 50 bleiben würde, können die Schulen im Kreis voraussichtlich am 21. Juni in den Vollunterricht zurückkehren. Das heißt: Der Wechselunterricht wäre auch für die Sekundarstufe vorbei, alle Klassen kämen wieder voller Stärke in die Schule. „Doch da warten wir noch auf nähere Informationen“, schränkt Schulleiterin Stephanie Schick ein. Noch ist die Schulleitung nicht sicher, dass die Pandemie wirklich vorbei ist. Angesichts der zuletzt schwankenden Infektionszahlen bereite sich die Schule auf sämtliche Szenarien vor, berichtet die Rektorin.