Das Jahr 2020 war für die Volksbank Schwarzwald-Baar-Hegau in doppelter Hinsicht eine Herausforderung. Neben den Herausforderungen der Coronakrise stand das Jahr im Zeichen der Fusion mit der Volksbank Ortenau. Corona geschuldet wurde ein verändertes Kundenverhalten bei Bezahlvorgängen festgestellt. Erstmals nutzten die Kunden kontaktlose Bezahlmöglichkeiten wie Girocard, Kreditkarte oder über das Smartphone häufiger als den Einsatz von Bargeld. Die Nutzung an den Geldautomaten ging um knapp ein Fünftel zurück. Einen Anstieg um knapp sechs Prozent verzeichnete die Nutzung des Onlinebanking.

Je nach Umfang der Geschäftsbeziehung werden die Kunden der Volksbank nun in vier Hausbank-Kategorien von „Basis-“ bis ...
Je nach Umfang der Geschäftsbeziehung werden die Kunden der Volksbank nun in vier Hausbank-Kategorien von „Basis-“ bis „Goldkunde“ eingeteilt. | Bild: Hans-Juergen Goetz

„Mit dem Zusammenschluss wird ein neues Kapitel von zwei bislang schon erfolgreicher Banken aufgeschlagen“, formulierte Joachim Straub beim Jahrespressebilanzgespräch die Fusion der beiden Banken zur „Gestalterbank“, die mit einer Bilanzsumme von 9,1 Milliarden Euro jetzt nach eigenen Angaben die größte Volksbank in Baden-Württemberg ist und im bundesweiten Vergleich an fünfter Stelle steht.

Das könnte Sie auch interessieren

„Mehr Schwungmasse bezüglich des Geschäftsvolumens, Kapital, Ertrag und Schaffenskraft, mehr Ressourcen und mehr Weiterentwicklungsmöglichkeiten“ stehen laut Aussage Straubs auf der Habenseite. Mit der Fusion seien die Weichen für eine innovative Weiterentwicklung gestellt worden.

Das könnte Sie auch interessieren

Die Verschmelzung musste auch von den Kunden und Mitgliedern getragen werden. „Bei einer Fusion müssen sich alle beteiligen, auch Kunden und Mitglieder“, kommentierte Vorstandsmitglied Markus Dauber die Veränderungen, die die Kunden durch den Zusammenschluss zu spüren bekamen. So bekamen die Kunden der bisherigen Volksbank Schwarzwald-Baar-Hegau die Fusion direkt durch eine Änderung der IBAN-Nummer zu spüren. Ein neu eingeführtes Hausbank-Modell, wonach Kunden je nach Inanspruchnahme verschiedener Dienstleistungen die Höhe ihrer bis um das Dreifache gestiegenen Kontogebühren selbst beeinflussen können, wäre, wie Joachim Straub sagte, allerdings auch fusionsunabhängig eingeführt worden.

Das könnte Sie auch interessieren

Der Erfolgstreiber der Volksbank war im vergangenen Jahr das Kreditgeschäft, das auf 7,2 Milliarden Euro stieg, was einem Plus von 8,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Das Firmenkundenkreditgeschäft legte um 8,6 Prozent auf 3,7 Milliarden, im Neukundenbereich sogar um 22 Prozent auf 1,2 Milliarden Euro zu. Insgesamt hat die Volksbank Fördermittel in Höhe von 311 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Das entspricht einem satten Zuwachs von 160 Prozent gegenüber dem Vorjahr, was in erster Linie mit der Corona-Pandemie zusammenhing. Allein 115 Millionen Euro wurden an Corona-Hilfen an die Firmenkunden weitergegeben.

Das könnte Sie auch interessieren

Das Eigenkapital der Bank wuchs um 4,1 Prozent auf 861,3 Millionen Euro. Die Kundeneinlagen sind im vergangenen Jahr um fast zehn Prozent auf jetzt 5,9 Milliarden Euro gestiegen. Ob angesichts der Corona-Pandemie eine konjunkturelle Erholung in Sicht ist, konnte Joachim Straub nicht konkret sagen. „An der Börse herrscht viel Optimismus und auch wir schauen mit Optimismus auf den weiteren Jahresverlauf“, sagte er.