Die Vermüllung der Welt nimmt zu. Nicht nur mit der gigantischen Menge an Plastik in den Weltmeeren, sondern auch in der eigenen Heimat. Das zeigten zahlreiche Bilder und Artikel im SÜDKURIER gerade in der letzten Zeit.
Anfang September wurden überquellende Altkleidercontainer in Schwenningen beschrieben, die von verzweifelten Anwohnern in einer Art Selbsthilfe mit Absperrbändern vor noch mehr Vermüllung geschützt wurden. Was allerdings nicht zulässig ist, wie das Landratsamt flugs anmerkte, das sei Sache des Abfallwirtschaftsamtes.
Sind die Bürger in der Verantwortung?
Eine große Zeitung aus dem Süddeutschen forderte dagegen kürzlich in einem Essay gar fast marktschreierisch „Schluss mit der Vermüllung“. Und plädierte für mehr Eigenverantwortung. Nicht der Staat, so das Fazit, müsse die Lösung für die Probleme des zunehmenden Mülls finden, sondern jeder einzelne Bürger (m/w/d).
Das ist hübsch ausgedrückt, verkennt aber den Drang des Menschen, eigenverantwortlich nur das zu tun, was er will, nicht was er sollte.
Bei einer Wanderung auf dem Premiumwanderweg querte ich das Groppertal hinauf in den Germanswald, allerdings nicht weiter auf dem Wanderweg, sondern auf einem der geschotterten Waldwege im Gebiet Meleck. Dort fand sich am Wegesrand eine Kloschüssel mit PVC-Boden und anderem Abrissmaterial.
Arbeit bleibt am Forstamt hängen
Da hatte wohl jemand sein Klo saniert, dachte ich mir. Beim Anruf auf dem Forstamt wurde mir mitgeteilt, dass das schon bekannt sei. Der Klosanierer, so die Auskunft, hatte alles wild in den Wald geschmissen.
Die Mitarbeiter des Forstamtes hätten daraufhin alles mühsam aus dem Tann hinauf schleppen und am Wegesrand deponiert müssen, damit es demnächst abtransportiert werden kann. Sieht so die viel beschworene Eigenverantwortung aus, die Lösung aller Müllprobleme? Eher nicht.