Die Friedhofsgebühren steigen im kommenden Jahr zum Teil drastisch an: Die Stadt schlägt satte Erhöhungen vor, um die Kosten zu decken. Die neue Kalkulation wird jetzt im Technischen Ausschuss und allen Ortschaftsräten beraten, die die Gebühren einheitlich in der ganzen Stadt und den Ortsteilen gelten soll.

Gebühren werden früher erhöht als geplant

Die letzte Friedhofsgebührensatzung hat der Gemeinderat 2020 beschlossen, sie sollte eigentlich bis Ende 2025 gelten. Aufgrund stark gestiegener Kosten unter anderem durch Energie und Sanierungen soll jetzt eine neue Gebührenkalkulation bereits ab Anfang 2025 greifen, schreibt die Stadtverwaltung in einer Vorlage.

Und die hat es in sich: So steigen zum Beispiel die Kosten für die Benutzung der Feierhalle um immerhin 82 Prozent von 158 Euro auf 289 Euro.

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Insgesamt müssen im Bestattungswesen 2,5 Millionen Euro über Gebühren finanziert werden, aufgeteilt in folgende Bereiche: Grabnutzungsgebühren (1,57 Millionen Euro), Bestattungsgebühren (591.000 Euro), Benutzungsgebühren (316.000 Euro), Verwaltungs- und sonstige Gebühren (36.000 Euro).

Waschraum wird nicht oft genutzt

Unter den Benutzungsgebühren sind die Feierhalle, Aussegnungsraum Aufbahrungs- und Kühlraum und Wasch- und Hygieneraum zusammengefasst. Wer den Wasch- und Hygieneraum nutzen möchte, bezahlt dafür künftig 237 Euro statt wie bisher 90. Allerdings wird dieser Waschraum nur 25-mal genutzt, bei der Feierhalle sind es immerhin 700 Nutzungen.

Bei den Benutzungsgebühren mache sich bemerkbar, dass die Gebäude oftmals sanierungsbedürftig sind, gerade in den Ortschaften. So ist in Obereschach das Dach der Aussegnungshalle saniert und die Toilette barrierefrei ausgebaut worden. Kostenpunkt: 230.000 Euro.

In Weigheim ist eine Toilettensanierung für 55.000 Euro vorgesehen, in Rietheim ist eine Sanierung des Aussegnungsraumes geplant und in Villingen müssen Fenster und Türen der Feierhalle ausgetauscht werden.

Zahl der Bestattungen geht zurück

Insgesamt geht die Zahl der Bestattungen zurück: Für die nächsten Jahre rechnet die Stadt mit 1030 Fällen jährlich, bislang waren es rund 1060. Die größte Nachfrage gibt es nach Urnengräbern (732), gefolgt von Erdfamiliengräbern (188). Die Bestattungsgebühren steigen hier um rund 39 Prozent – bei einem Urnengrab beispielsweise von 322 auf 449 Euro. Bei einem Erdfamiliengrab schlagen künftig 1124 Euro zu Buche (bisher 805).

Feierhallen in den Ortschaften wenig genutzt

In den Ortschaften werden, so ist der Vorlage zu entnehmen, die Friedhofsgebäude für nur wenige Bestattungen im Jahr vorgehalten: So wurde die Feierhalle in Tannheim 2022 einmal benutzt, im darauffolgenden Jahr gar nicht. In Weilersbach waren es 22 Nutzungen im Jahr 2022, 2023 dann nur noch vier. In Obereschach war die Feierhalle dagegen 2022 13-mal in Gebrauch, 2023 wurde sie sogar 17-mal genutzt.

Günstiger werden Umbettungen – hier sinkt die Gebühr um knapp 10 Prozent, das ist allerdings selten nachgefragt: Mit ganzen zwei Urnen rechnet die Stadt hier jährlich.

Grabnutzungsgebühren sinken sogar

Auch für die Grabnutzungsgebühren müssen Angehörige weniger bezahlen – das liegt wohl laut Vorlage an einer genaueren Abgrenzung der Kosten. Für die Kalkulation der Jahre 2021 bis 2025 sei die Kostenverteilung anhand von Schätzwerten ermittelt worden, ab 2025 könne man jetzt auf tatsächliche Ist-Ergebnisse der Vorjahre zurückgreifen.

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