In Jarumeh Koto, einem kleinen Dorf im Osten von Gambia, wird das „Jarumeh Koto Health Center“ gebaut, das die medizinische Grundversorgung von mehr als 10.000 Menschen in 25 umliegenden Dörfern verbessern soll. Eine Unterstützung vom Staat gibt es erst, wenn das Gesundheitszentrum fertig gebaut ist. Die Regierung wird dann die Kosten für den Betrieb übernehmen.

Bisher gibt es nur einen dem Verfallen nahen Bau als Krankenstation, in die einmal im Monat Krankenschwestern kommen, die sich die Patienten anschauen, mit Medikamenten versorgen oder an das nächstliegende Krankenhaus in Bansang verweisen. Ein beschwerlicher Weg mit Pferdekarren bei schwierigen Straßenverhältnissen. Dann ist da noch der Gambian-Fluss, der mit einer Fähre überquert werden muss, die allerdings nur tagsüber fährt.

Die Menschen haben für den Bau des Health Centers, in dem auch Betten vorgesehen sind, damit man wegen kleinerer Beschwerden nicht sofort ins Krankenhaus muss, einen Verein gegründet, um die Baukosten von 100.000 Euro stemmen zu können. Eine gewaltige Herausforderung für ein wirtschaftlich armes Land. 40.000 Euro sind bisher zusammengekommen, das Grundstück dazu wurde von der Gemeinde zur Verfügung gestellt. Es sind nicht nur die Menschen vor Ort, die im Verein Mitglieder sind, sondern auch jene, die das Dorf verlassen haben und weltweit verstreut sind. Die Hilfsbereitschaft der Menschen untereinander ist auch aus der Ferne sehr groß. Der Architekt, der in der Hauptstadt Serekunda arbeitet und das Gesundheitszentrum geplant hat, stammt aus dem Ort und hilft damit der Dorfgemeinschaft.

Einer, der auch aus dem Dorf in die weite Welt ausgezogen ist, um Arbeit zu finden, ist der 26-jährige Buba Barrow, der vor zehn Jahren nach Villingen kam und in der Druckerei Leute eine Anstellung bekam. Hier lernte er seinen Arbeitskollegen Claus „Claule“ Dinser kennen, mit dem er mittlerweile schon drei Hilfsprojekte durch Spenden finanziell unterstützen konnte. Dank dieser Unterstützung konnten Brunnenanlagen gebohrt und gebaut werden, die mit Wasserhochbehältern und Stromversorgung mit Photovoltaik für fließendes Wasser sorgen.

Ein solcher Brunnen mit einem mindestens 5000 Liter fassenden Wasserhochbehälter soll das Gesundheitszentrum mit fließendem Wasser versorgen. Dafür sammeln die beiden wieder Spenden, damit das Projekt mit Kosten von 6000 bis 7000 Euro finanziell unterstützt werden kann. „Je mehr Spenden wir erhalten, desto größer kann der Wasserbehälter werden“, sagt Dinser, der weiß, dass jeder Euro direkt vor Ort ankommt.

„Mir und meiner Familie ist bewusst, in welchem Luxus wir hier leben, auch wenn man einmal länger in der Notaufnahme warten und nicht auf beschwerlichem Wege medizinische Hilfe suchen muss“, so Dinser, der sich mit Barrow gern dafür einsetzt, die medizinische Situation für die Menschen in den Dörfern rund um Jarumeh Koto zu verbessern. Jede Spende helfe.