Über einen unerwünschten „Dauergast in der Schwenninger Hauptpost“ berichtete Stadträtin Maria Noce (CDU) in der letzten Gemeinderatsitzung. Ein Obdachloser habe sich im Vorraum der Postbank-Filiale eingenistet.

Wie der Stadträtin zugetragen wurde, sind Hinterlassenschaften wie Urin und Fäkalien die unerwünschten Begleiterscheinungen dieses Untermieters. „Doch die Post bekommt den Man nicht los“, sagte Noce.

Das wiederum habe dazu geführt, die die Postbank den Vorraum jetzt nachts geschlossen hat. Bankkunden können also abends nach den Schließzeiten der Filiale dort kein Geld mehr holen.

Die Bank habe sich beklagt, dass das städtische Ordnungsamt nichts unternommen habe, um den Mann aus dem Vorraum zu entfernen. Die Bank fühle sich von Ordnungsbehörden im Stich gelassen.

Hier geht es zu Filiale der Postbank mit der Post in der Schwenninger Friedrich-Ebert-Straße.
Hier geht es zu Filiale der Postbank mit der Post in der Schwenninger Friedrich-Ebert-Straße. | Bild: Hans-Jürgen Götz

Oberbürgermeister Jürgen Roth wies die Kritik an der Stadt zurück. Das Bürgeramt sei für einen solchen Fall nicht zuständig. „Da hilft nichts anderes als die Polizei zu holen“, erklärte das Stadtoberhaupt. Je nach Sachlage sei auch eine ärztliche Untersuchung erforderlich. Hier sei zunächst die Postbank gefordert, Maßnahmen in die Wege zu leiten.

Erhebliche Schäden verursacht

„Selbstverständlich haben wir dem Mann Hausverbot erteilt“, teilt die Pressestelle der Postbank zu dem Vorgang mit. „Es hat aber nichts genutzt. Er kam immer wieder.“ Ein einziger seiner Besuche verursache derart nachhaltige Schäden, dass die Beseitigung „mit erheblichem personellen und finanziellen Aufwand“ verbunden sei.

Mit Informationsschriften weist die Post auf die neuen Öffnungszeiten hin.
Mit Informationsschriften weist die Post auf die neuen Öffnungszeiten hin. | Bild: Hans-Jürgen Götz

Postbank fühlt sich allein gelassen

„Uns ist bewusst“, so teilt die Postbank weiter mit, „dass die Schließung des Selbstbedienungsbereichs während der Nachtstunden für unsere Kundinnen und Kunden sehr ärgerlich ist.“ Die Postbank würde diesen Service auch gern wieder nachts anbieten.

„Solange wir aber befürchten müssen, dass diese Form des Vandalismus von den Behörden nicht konsequent unterbunden wird, sehen wir keine Alternative, um uns vor der Beschädigung unserer Einrichtungen zu schützen. Wir können unsere Kundinnen und Kunden dafür nur um Verständnis bitten.“

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Bargeld nachts der Tankstelle holen

Die Postbank weist deshalb darauf hin: Kunden, die nachts Bargeld benötigen, können auf die Kasse der Shell-Tankstelle, Villinger Straße 144 ausweichen. Dort bekommt man rund um die Uhr kostenlos Bargeld, auch ohne zu tanken.