Wichtige Projekt-Beschlüsse sollen in den nächsten Tagen die Gremien des Gemeinderates treffen, um das Mega-Projekt „Oberer Brühl“ in Villingen endlich von der Planung- in die Realisierungsphase zu bringen. Es handelt sich um das größte kommunale Stadtsanierungsvorhaben in VS.
Konkret geht es im nächsten Schritt um die Altlastenentsorgung, den Abriss nicht mehr benötigter Gebäude und Hallen sowie um die neue Erschließung des sieben Hektar großen Geländes mit Straßen, Wegen und Entsorgungsleitungen. Es handelt sich um das ehemalige französische Kasernengelände Mangin zwischen Richthofen-, Kirnacher-, Pontarlier- und Waldstraße.
Dafür sind Projektbeschlüsse der Ratsgremien erforderlich. Denn die Maßnahmen sind mit Gesamtkosten von hochgerechnet etwa 11,5 Millionen Euro verbunden. Dies geht aus der Sitzungsvorlage für den Technischen Ausschuss hervor, der sich am Dienstag, 13. September, damit auseinandersetzen wird.
Mit dem Abbruch der alten Hallen und nicht benötigten Gebäude soll in diesem Herbst angefangen werden. Abriss und Entsorgung werden laut Berechnungen der Stadt rund 6,9 Millionen Euro kosten.
Davon sind allerdings bereits rund 4,5 Millionen Euro finanziert. Von den verbleibenden Restkosten von 2,4 Millionen Euro kann die Stadt etwa 1,4 Millionen an Erschließungsgebühren auf die künftigen Investoren umlegen, die auf dem Gelände den geplanten Mietwohnungsbau realisieren sollen. Somit verbleibt noch eine Lücke von rund einer Million Euro, die der Gemeinderat mit dem nächsten Haushalt finanzieren muss.
Das kostet die Erschließung
Ist das Baufeld freigebaggert, beginnt im Frühjahr 2023 die Phase der Erschließung der Grundstücke. Diese umfasst den Straßenneubau mit Tempo-30-Zonen, verkehrsberuhigten Bereichen, Geh-und Radwegen sowie dem Neubau der Abwasserkanalisation im Trennsystem. Kostenpunkt: Rund 4,55 Millionen Euro. Die Stadt erhofft sich dafür 1,3 Millionen Euro Zuschüsse von Bund und Land.
Die Erschließungen sollen Mitte März 2023 beginnen. Die Entwässerungsanlagen sollen bis Ende 2023, die Verkehrswege bis Mitte 2024 abgeschlossen werden.

Erst dann geht es an das eigentliche Ziel des Quartiers: Den Bau von bis zu 680 Mietwohnungen auf dem Gelände. Hier sollen einmal rund 1500 Menschen wohnen. Außerdem will die Stadt drei ehemalige Kasernengebäude für die Unterbringung des Bürgeramts, des Stadtarchivs und eines Kindergartens umbauen. Fertigstellung ist bis 2026 vorgesehen.
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