Die katholische Kirche in Villingen wird auch zu Weihnachten Präsenzgottesdienste in den Kirchen abhalten. Das sagte Dekan Josef Fischer am Freitag. Ich persönlich kann das angesichts der angespannten Corona-Lage im Schwarzwald-Baar-Kreis und vor allem in Villingen-Schwenningen überhaupt nicht nachvollziehen.
Fischer begründete die Entscheidung unter anderem damit, dass es von Rechtswegen erlaubt sei, Gottesdienste zu Weihnachten durchzuführen. Ich frage mich: Muss man denn alles machen, was erlaubt ist? Kann man nicht auch weniger tun, als erlaubt ist? Der Dekan sagte auch, dass es keine nachgewiesenen Infektionen gebe, die katholischen Gottesdiensten in Villingen zuzuordnen sind. Ich frage mich: Woher weiß er das? Immerhin, das berichtete der SÜDKURIER kürzlich, konnten zuletzt nur noch 16 Prozent der Quellen bei Neuinfektionen überhaupt nachgewiesen werden. Die Zahl ist mir bei einer solchen Aussage einfach zu gering, als dass ich sie unterstützen könnte.
Fischer sagte am Freitag auch, dass es für Katholiken generell schwer sei, auf die gemeinsame Gottesfeier in der Kirche zu verzichten. Das gehöre zum Glauben dazu. Ich frage mich: Würde es Gott nicht verstehen, wenn einmal auf die Zusammenkunft in der Kirche zu Weihnachten verzichtet wird?
Hoffnungsschimmer
Richtig macht es die evangelische Kirche. Die verzichtet auf Gottesdienste in Kirchen – und zwar bis zum 10. Januar. Dafür bietet sie Angebote im Internet an. Aber: Auch bei der katholischen Kirche gebe ich die Hoffnung noch nicht ganz auf. Am Dienstag besprechen sich die Verantwortlichen abschließend erneut. Vielleicht kommt dann doch noch die Einsicht, dass weniger im Coronajahr 2020 einfach mehr ist.